Rezension zu "Für alle Fälle Liebe" von Julie James
Wegen Renovierungsarbeiten in ihrem Haus weicht Cameron Lynde eine Nacht auf ein Luxushotel aus. Doch anstatt erholsamen Schlaf zu finden, macht die stellvertretende Staatsanwältin kein Auge zu. Zuerst hält sie ein lauter Sexmarathon im Zimmer nebenan wach, dann findet der Sicherheitsdienst nach ihrer Beschwerde dort eine ermordete Prostituierte. Zu allem Unglück bearbeitet auch noch der nach einer Strafversetzung nach Chicago zurückgekehrte FBI-Agent Jack Pallas den Fall. Vor Jahren hatte er verdeckt in Mafiakreisen ermittelt und sein Leben riskiert. Cameron, die eine Verurteilung der Gangster erreichen wollte, musste die Anklage auf Geheiß ihres Vorgesetzten fallen lassen, woraufhin Jack sie öffentlich beleidigte. Trotz des bösen Bluts zwischen ihnen will er sie jetzt beschützen, denn der Täter scheint zu glauben, Cameron könne ihn identifizieren. Da bleibt es nicht aus, dass sie sich sehr nahekommen – und dabei feststellen, welcher Art ihre Gefühle füreinander tatsächlich sind.
Mit dem ersten Band ihrer Romantic-Suspense-Serie „Staatsanwälte küsst man nicht“ hat Julie James die Messlatte gleich recht hochgehängt. Dabei sind ihre Zutaten an sich gar nicht so außergewöhnlich, sie weiß sie allerdings perfekt einzusetzen. Da wären allen voran ein Held und eine Heldin, die anfänglich ihre gepflegte Hassliebe kultivieren, aber sich nicht an sie klammern, als die Missverständnisse zwischen ihnen sich aufklären und den Weg frei machen für eine erfrischend unkomplizierte, sexy Romanze. In den locker-flockigen Dialogen kommt das Temperament der Charaktere, auch das der witzigen Nebenfiguren, bestens zur Geltung. Selbst der Krimiplot, der eher den Rahmen bildet für das Geplänkel zwischen Cameron und Jack, bleibt spannend, obwohl die Identität des Mörders frühzeitig aufgedeckt wird. So ist es kein Wunder, dass sich die Fans der Autorin nach jedem neuen Buch von ihr die Finger lecken. (TD)