Cover des Buches Pillars of the Earth (ISBN: 0688046592)
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Rezension zu Pillars of the Earth von Ken Follett

Wirklich tolle Geschichte

von °bluemoon° vor 9 Jahren

Rezension

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°bluemoon°vor 9 Jahren
Die Geschichte beginnt im Rahmen des Prologs mit dem Erhängen eines dem Leser unbekannten Mannes. Eine merkwürdige Frau, die über den Tod des Mannes trauert, verflucht diejenigen, die für den Tod verantwortlich sind: einen Priester, einen Mönch und einen Ritter.

Anschließend folgt der Leser der Hauptperson Tom Builder und seiner Familie - sie versuchen, ein Bauwerk (am liebsten eine Kathedrale) zu finden, an der sie mitbauen können, damit sie Einkommen haben für den nahenden Winter. Hierbei treffen sie auf die merkwürdige Frau, die sich als Ellen vorstellt, und ihren Sohn Jack. Aufgrund eines tragischen Vorfalls verbinden sich die Familien miteinander und finden daraufhin Zuflucht und die Bautätigkeit bei einer Kathedrale beim Prior Philip.

Ab hier vermischen sich dann die Perspektiven. Man begleitet Philip durch die Strapazen seines Lebens - hervorgerufen durch den Bischof Waleran und William Hamleigh, den Earl von Shiring.
Man lernt Aliena und ihren Bruder Richard kennen, die vormals Besitzer und Erben der Grafschaft Shiring waren, und bekommt mit, wie sie um ihren früheren Besitz kämpfen.
Auch Jack, Ellens Sohn darf aus seiner Sicht erzählen, wie er mit Tom als neuem Vater lebt, sich als fähiger Gelehrter dessen erweist und sich unglücklich in Aliena verliebt.

Die ganze Geschichte wird aus so vielen verschiedenen Perspektiven und über einen Zeitraum von 39 Jahren erzählt und doch hängen irgendwie alle einzelnen Schicksale zusammen und spielen um die Entstehung der Kathedrale von Kingsbridge sowie um die Thronnachfolge und die politischen Wirren, die auf den Tod des Königs Heinrich I folgen.
Und wie in einem Kreislauf endet die Geschichte auch wieder mit dem Hängen eines Mannes.

Mehr kann ich gar nicht zum Inhalt verraten, ohne eine elendlange Rezension zu erfassen, da die Einzelschicksale so tiefgründig dargestellt werden. Es ist faszinierend, dass es trotz allem so viele Protagonisten gibt, die wirklich greifbar und real wirken, und ein jeder seine eigene Geschichte hat. Das war es auch, was für mich das beste an dem Buch war. So viele Handlungsstränge und doch alle eingebettet und verknüpft um eine Gegend und die gleichen politischen und wirtschaftlichen Kämpfe. Man wurde nicht durch die Masse erschlagen, sondern konnte sich wirklich an den Details erfreuen und es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Und da die Personen auch oft genug schlimme Tiefschläge erleiden mussten oder man aus Sicht von Waleran und William weitere geplante, unglaublich fiese Attacken auf die liebgewonnenen Figuren mitbekam noch vor deren Ausführung, war man oft auch sehr geschockt, wütend und entsetzt. Ein Buch, dass wirklich alle Emotionen und Gefühlsregungen hervorrufen konnte. Äußerst gelungen; 5 Sterne sind hier definitiv zu wenig!
Nur noch nebenbei - auch das Englisch, in dem das Werk verfasst wurde, war angenehm und gut zu lesen.
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