Rezension zu "Geschehnisse am Wasser" von Kerstin Ekman
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil ich die Verfilmung "Blackwater" gesehen hatte und nicht sicher war, alles richtig verstanden zu haben. Die Lektüre des Buches hat mehr Zeit in Anspruch genommen als ich eingeplant hatte, denn es las sich für mein Empfinden recht sperrig.
Die Autorin hat zweifellos zahlreiche Literaturpreise verdient gewonnen. Sie nutzt eine außergewöhnlich präzise und manchmal sehr drastische Sprache. Ein Grashalm wird mit der gleichen Sorgfalt beschrieben wie ein Geschlechtsteil, was ihre Liebe zum Detail zeigt, die allerdings gewöhnungsbedürftig sein kann..
Der Erzählbogen spannt sich über fast zwei Jahrzehnte, wobei die Autorin auch allgemeine Aspekte der schwedischen Identität streift, wie etwa das Zusammenleben der Schweden und der Sami.
Von den Protagonisten dient so richtig niemand als Sympathieträger, jedenfalls mir ging es so.
Es geht um ein Verbrechen, was nach knapp zwei Jahrzehnten ein weiteres Verbrechen nach sich zieht, um Schuld und Liebe, um das Leben an sich, vielleicht sogar.
Ich tat mich mit diesem "Wälzer" recht schwer, aber abbrechen wollte ich die Lektüre doch nicht.
Es war kein Buch was ich mochte, was ich noch einmal lesen möchte und erst recht kein Buch, was ich weiterempfehle.
Aber ein Buch, welches ich irgendwie "respektiere" - denn es ist schon etwas Besonderes.
Wer Muße hat, Schweden mag und eine ungewöhnliche Schreibweise und den ungewöhnlichen Aufbau eines Geschehens und dessen Folgen zu würdigen weiß, dem mag es vielleicht sogar ein Highlight sein.
Da ich es vermessen finde als Nicht-Schwedin über ein solches Buch zu urteilen vergebe ich 4 Anerkennungssterne.