Rezension zu Schmerzverliebt von Kristina Dunker
Rezension zu "Schmerzverliebt" von Kristina Dunker
von SonnenBlume
Rezension
SonnenBlumevor 12 Jahren
Pia ist überglücklich, als sie sich das erste Mal so richtig verliebt. Sie ist froh, mit Sebastian zusammen sein zu dürfen und liebt ihn mehr als alles andere. Doch Pia hat ein Problem: ihre Wut. Ihre Wut auf die Welt, ihre Familie, die Schule, ihre Freunde. Ihre Wut, die sie immer auf sich selbst lenkt und dadurch immer in selbstzugefügten Schmerzen endet. Egal ob mit einer Rasierklinge, einer Glasscherbe oder einem Reißnagel, irgendeine Möglichkeit findet Pia immer, um sich selbst zu verletzten. Sie hält es geheim so gut es geht, aber irgendwann vertraut sie sich Sebastian an. Zwischen ihnen stehen aber noch viel größere Probleme als Pias Selbstverletzungen … Um es gleich vorwegzunehmen: Das Buch ist in meinen Augen nicht besonders gut. Ich finde die Protagonistin nicht sehr tiefsinnig, eher flach und seicht. Sebastian ist der nette Junge von nebenan, den ich mir aber auch nicht bildlich vorstellen kann. Pias Eltern scheinen mir sehr verständnislos und ihr Bruder ist ein Prolet. Erwartet habe ich mir ein Buch über die Gefühlswelt und das Leben einer Jugendlichen, die sich ritzt, aber das Ritzen war zumindest in den ersten zwei Dritteln ein Randthema, erst zum Schluss rückte es mehr in den Mittelpunkt. Ich fand einen Großteil der Geschichte auch sehr kitschig. Normalerweise mag ich Liebesromane zwischendurch sehr gerne, aber hier wirkte es sehr gezwungen und gestellt. Pia ist meiner Meinung nach auch sehr aufbrausend. Vielleicht mag man das in der Pubertät sein, aber sie gibt sich sonst schon so erwachsen, da sollte sie sich doch auch einmal zurückhalten können. Mit 16 Jahren ist das doch sicherlich machbar. Ich habe auch erlebt, dass Menschen, die sich selbst verletzten, unter der Oberfläche sehr verletzlich sind, aber bei Pia schien mir das alles einfach nur übertrieben und erzwungen. Der Schreibstil der Autorin hat das Buch auch nicht mehr herausgerissen. So leid es mir tut, ein fast schon katastrophaler Flop.