Der Klimawandel bringt uns alle um. Tatsächlich müssen die meisten Protagonisten im Buch sterben. Erst in einem ominösen Film, um den es im ganzen Buch geht, und dann in der richtigen Handlung. Es ist etwas verwirrend, da übergangslos von der Handlung im besagten Film erzählt wird und dann wieder von der richtigen Geschichte. Es mag Leser geben, die finden das brilliant.
Die Handlung dreht sich um Geo-Engineering, also das bewusste Eingreifen des Menschen ins Weltklima. Anfangen tun die Chinesen mit dem Projekt Grosser Sonnenschirm. Neuartige Fluggeräte bringen Aerosole aus, die das Sonnenlicht ablenken und so die globale Erwärmung verhindern. Die Welt versteht das als Einladung, mit der Umweltverschmutzung weiterzumachen. Sabotage beendet dann das Projekt, um das sich schon sehr viele poltische Ränkespielchen gewoben haben. Da ist zum einen der US-Präsident, als Führer der westlichen Welt, eine Klimaaktivistin (wie könnte es anders sein), die UN als mehr oder weniger neutrale Rolle, China, Russland und "der Süden" mit Ländern wie Indonesien, Nigeria, Indien und Brasilien. Diese bringen ein neues Geo-Engineering-Progamm an den Start, was die Erde aber gleich um 5-6 Grad innerhalb kürzester Zeit runterkühlen soll. Aus den Tropen werden blühende Landschaften mit entsprechenden Wohlstand für die dortige Bevölkerung. Der Norden, also alles oberhalb des Mittelmeeres, verarmt und lebt fortan in Kälte. Jetzt wäre nach 50 Seiten das Buch eigentlich schon Schluss. Stattdessen wird dieselbe Handlung in einem Film erzählt, der schon etliche Jahre vor der eigentlichen Handlung gedreht wurde. Die Rollen sind dieselben, was es nicht leichter zu lesen macht.
Stellenweise ist das Buch mehr eine Dokumentation als ein Thriller. Die Seiten zwischen Guten und Bösen sind anhand der Realität schnell ausgemacht. Allein dass der Süden die Kontrolle übernimmt, ist wohl etwas mehr Science Fiction, genauso dass sich Menschen in Zukunft in dieser Gendersprache unterhalten. Alles ein bischen unglaubwürdig und Herr Elsberg steht mit der Moralkeule hinter der nächsten Ecke.
Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht. Die 3 Sterne sind wohl verdient.