Eine wirklich spannende Story, die Archäologie und militärische Angriffe miteinander vereint.
Inhalt: Lexy ist Archäologin mit einer Spezialisierung auf Runologie. Sie wird zu einer Fundstätte eines Wikingerschiffes gefunden, wo auch behauene Steine und Winkingerleichen gefunden werden können. Man vermutet in dem Runentext einen Verweis auf den Verbleib der Leiche von Leif Erickson.
Bevor Lexy den Runentext allerdings vollständig übersetzen kann, wird das Lager im ewigen Eis überfallen. Im Lager selber überlebt zunächst nur Lexy selber und wird von dem Piloten gerettet, der sich aus seinem abstürzenden Hubschrauber befreien konnte. – Zusammen treten sie eine gefährliche und beschwerliche Reise in besiedelte Gebiete an, um Hilfe zu holen.
Während Lexy und Macaulay versuchen, in Sicherheit zu kommen, sind die Drahtzieher des Überfalls weiter hinter ihnen her. Hinter dem Überfall steckt eine nicht sehr bekannte Kirche, die Leif Erickson als ihren Gott ansehen. Und ein sehr reicher und verbohrter Weltkriegsveteran steht kurz davor, nach Walhalla zu ziehen. Jedoch will er vorher den Leichnam und die Grabstätte seines Gottes sehen. Außerdem hat er mit der DNA von live Erickson etwas ganz Besonderes vor. Er will, seiner Meinung nach, die Menschheit retten.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Welche Partei wird den Leichnam finden und was wird dann mit der Menschheit geschehen?
Fazit: Auf das Buch bin ich durch den Newsletter aufmerksam geworden, der einem täglich runtergesetzte Bücher empfiehlt. In dem Fall hat mich der Klappentext angemacht, denn das Titelbild sagt mir nicht wirklich was. Da ist nichts, als blutiges Eis zu sehen darin eingeschlossen, ein paar Waffen, die auf dem Bild so genau, aber nicht ausgearbeitet sind, dass ich sie jetzt wirklich direkt den Wikingern zuordnen würde. Zwar ein sehr gut gemachtes Bild, doch in dem Fall keine sehr große Aussagekraft für mich. – Aber der Klappentext versprach mir einen Zusammenhang mit Ausgrabungen, also habe ich mich an das Buch ran gemacht.
Die Handlung beginnt schon direkt spannend, dass die Forscher das Objekt der Begierde gefunden haben. Ein notgelandetes Flugzeug aus dem zweiten Weltkrieg, welchem man aber nie zu Hilfe gekommen ist. Auf dieses Flugzeug hatte man es eigentlich abgesehen, kann es bergen und entdeckt dann noch viel tiefer unter dem Eis weitere metallene Gegenstände.
Die Gerätschaften, wie die Leute unter das Eis kommen, fand ich etwas abenteuerlich. Keine Ahnung, ob es wirklich solche Auftaugeräte gibt, die dann am Ende Höhlen und Tunnel ins ewige Eis tauen können, damit man untersuchen kann, was darunter liegt. Aber allein die Möglichkeit dazu finde ich sehr interessant.
Die metallenen Gegenstände entpuppen sich dann als ein Wikingerschiff, welches durch das Eis mehr als sehr gut erhalten ist. Sehr interessant auch die Beschreibungen, wie noch Ladung gefunden wird, behauene Steine und dann die Leichen selber, die nach dem Bestattungsritual drapiert wurden. – Gegen diesen Teil der Story ist der eigentliche Aufhänger mit dem Kriegsflugzeug nur noch der reine Lacher.
Der Autor hat in jedem Fall in Sachen Wikinger sehr gut recherchiert. Er hat Fakten und Dinge aus diversen Überlieferungen und Erzählungen wirklich sehr gut in eine Handlung von hier und heute eingearbeitet. Daraus ergab sich dann eine sehr interessante Handlung. Geschichte und Verfolgungsjagd in einem und ganz obendrauf noch ein wunderbar aufregender Film in meinem Kopfkino. Ich habe wirklich fast alles vor mir gesehen. Die Funde, die aufgeregten Menschen, die Verfolgung und die bösen Fratzen derer, die sich einfach so Sachen bemächtigt haben, die ihnen nicht gehören sollten.
Einziges Manko an dem gesamten Buch waren die wirklich expliziten technischen Bezeichnungen der Waffen und Fluggeräte. – Mir als Leser ist egal, mit was genau die sich da bekriegen. Ich muss nicht wissen, dass das nun ganz genau eine XYZ Dingsbums-Waffe war. Der Mensch auf der anderen Seite wurde erschossen. Das reicht mir als Info. Aber auch hier kann man wohl behaupten, dass der Autor auch in Sachen Waffen und Ballistik ganz gut recherchiert haben muss. Ein kleines überflüssiges Detail, welches ich aber schnell gelernt habe, zu überlesen.
Das ganze Buch habe ich förmlich gefressen. Das Kopfkino, die Handlung, das Thema ... Es hat einfach alles gestimmt. Ich war gefangen und habe mit dieser einen Archäologin mitgefiebert. Ich wollte einfach, dass diese Sache gut ausgeht.
Über die Anhänger dieses wirklich mehr als seltsamen Kultes konnte ich nur den Kopf schütteln. Dass man an Odin und Walhalla glaubt ist eine Sache, aber dass ein Krebskranker Prinz mit viel Geld im Hintergrund sich anmaßt bestimmen zu wollen, wer noch Kinder in die Welt setzen darf und war nicht und das dann auch noch kackenfrech als Dienst an der Menschheit hinstellt, der kann nicht mehr alle Latten am Zaun haben.
Leseunterbrechungen waren sehr sehr unwillkommen. Hier war es tatsächlich so, dass ich mir einen Alarm einstellen musste, damit ich nicht vergesse, auf Schicht zu toben. Das hätte ich sonst glatt vergessen. Die Unterbrechungen waren also leider notwendig. Aber die angenehm kurzen Kapitel haben es immer gut möglich gemacht, bei einem Kapitel zu enden und so dann auch schnell wieder in die Handlung hinein zu kommen. Man könnte sagen, ich habe den Film pausiert und dann an gleicher Stelle weiter gemacht.
In jedem Fall habe ich mir auch noch ein im Anhang vorgeschlagenes Buch in den Warenkorb gepackt. Der Autor hat es mir mit seinem Thema irgendwie angetan. – Könnte fast ein Ersatz für den verstorbenen Clive Cussler werden ...
Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen. Es ist ganz egal, ob man jetzt die Kampfszenen mag, oder eben den archäologischen Teil. Es ist beides sehr gut recherchiert und glaubhaft rüber gebracht. – Auch ein wenig Lieb ist eingearbeitet, was aber kaum auffällt. – Ich war hochgradig begeistert von diesem Werk.
