Bewertung zu "Weiblich, jung, flexibel" von Felicitas Pommerening
Carlynn ist eine absolute Überfliegerin mit einem lückenlosen Lebenslauf. Gerade darum, versichert man ihr beinahe glaubhaft im Bewerbungsgespräch für ihren Traumjob, sei sie eben ungeeignet. Mal ein bisschen reisen, Erfahrungen sammeln, nichts tun, das würde ihr Profil stärken - so legt man es ihr nahe. Carlynn reist also in das Land der Selbstentdeckung Indien. Doch auch hier findet sie nicht den Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Ihre beste Freundin Ellen hingegen hat etwas zu viel Eigensinn für den Geschmack des Arbeitsmarktes. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, in Teilzeit zu arbeiten. Die Stellenanzeigen spiegeln wieder, dass das heutzutage problemlos möglich ist - wenn man einen Aushilfsjob haben möchte und nicht danach strebt, Verantwortung zu bekommen.
Die Autorin begleitet ihre Protagonistinnen in dieser interessanten Mischung aus Roman und Generationsstudie auf sehr persönliche Weise. Sie lässt ihre Leser an ihren Gedanken und Gesprächen teilhaben und zeigt einmal auf, was in den Köpfen junger Frauen heute wirklich vorgeht. Keine Spur von Mutterfalle oder Feuchtgebieten, statt dessen suchen sie nach beruflicher Erfüllung und einem Weg, diese mit dem eigenen Lebensglück (oder auch nur der eigenen Gesundheit) zu vereinbahren. Felicitas Pommerening hat hier nicht nur eine amüsante Frauengeschichte geschrieben, sondern leistet mit "Weiblich, jung, flexibel" auch einen erfrischend anderen Blick auf die "Frauenfrage". Ein Blick auf die Generation der 25-35 jährigen, zu der die Autorin im Gegensatz zu vielen anderen, die versucht haben diese zu beschreiben, selbst gehört.
Eine ausführliche Beschreibung meines Leseerlebnisses findet ihr auch auf meinem Blog unter: http://petitsalon.tumblr.com/post/26209360669/felicitas-pommerenings-weiblich-jung-flexibel-ein