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mareike_hoeckendorff

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Weiblich, jung, flexibel (ISBN: 9783451305320)

Bewertung zu "Weiblich, jung, flexibel" von Felicitas Pommerening

Weiblich, jung, flexibel
mareike_hoeckendorffvor 12 Jahren
Rezension zu "Weiblich, jung, flexibel" von Felicitas Pommerening

Carlynn ist eine absolute Überfliegerin mit einem lückenlosen Lebenslauf. Gerade darum, versichert man ihr beinahe glaubhaft im Bewerbungsgespräch für ihren Traumjob, sei sie eben ungeeignet. Mal ein bisschen reisen, Erfahrungen sammeln, nichts tun, das würde ihr Profil stärken - so legt man es ihr nahe. Carlynn reist also in das Land der Selbstentdeckung Indien. Doch auch hier findet sie nicht den Schlüssel zum beruflichen Erfolg.

Ihre beste Freundin Ellen hingegen hat etwas zu viel Eigensinn für den Geschmack des Arbeitsmarktes. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, in Teilzeit zu arbeiten. Die Stellenanzeigen spiegeln wieder, dass das heutzutage problemlos möglich ist - wenn man einen Aushilfsjob haben möchte und nicht danach strebt, Verantwortung zu bekommen.

Die Autorin begleitet ihre Protagonistinnen in dieser interessanten Mischung aus Roman und Generationsstudie auf sehr persönliche Weise. Sie lässt ihre Leser an ihren Gedanken und Gesprächen teilhaben und zeigt einmal auf, was in den Köpfen junger Frauen heute wirklich vorgeht. Keine Spur von Mutterfalle oder Feuchtgebieten, statt dessen suchen sie nach beruflicher Erfüllung und einem Weg, diese mit dem eigenen Lebensglück (oder auch nur der eigenen Gesundheit) zu vereinbahren. Felicitas Pommerening hat hier nicht nur eine amüsante Frauengeschichte geschrieben, sondern leistet mit "Weiblich, jung, flexibel" auch einen erfrischend anderen Blick auf die "Frauenfrage". Ein Blick auf die Generation der 25-35 jährigen, zu der die Autorin im Gegensatz zu vielen anderen, die versucht haben diese zu beschreiben, selbst gehört.

Eine ausführliche Beschreibung meines Leseerlebnisses findet ihr auch auf meinem Blog unter: http://petitsalon.tumblr.com/post/26209360669/felicitas-pommerenings-weiblich-jung-flexibel-ein

Cover des Buches Die Shakespeare-Schwestern (ISBN: 9783458358350)

Bewertung zu "Die Shakespeare-Schwestern" von Eleanor Brown

Die Shakespeare-Schwestern
mareike_hoeckendorffvor 12 Jahren
Rezension zu "Die Shakespeare-Schwestern" von Eleanor Brown

Drei Schwestern kehren an das Krankenbett ihrer Mutter zurück, so scheint es auf den ersten Blick. Doch schon bald erfährt der Leser, warum Rose, Bean und Cordy wirklich in die Kleinstadt zurückgekommen sind, in der sie aufwuchsen. Cordelia, die jüngste der nach Shakespeare-Figuren benannten Schwestern ist schwanger, ohne einen festen Partner zu haben, Bianca hat an ihrer Arbeitstelle Gelder veruntreut und Rosalind fürchtet sich vor dem nächsten Schritt auf der Leiter ihrer (Universitäts-)Karriere - dem Verlassen ihrer Heimatuni. So kümmern sie sich oberflächlich um ihre krebskranke Mutter, versuchen jedoch innerlich vor allem, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Ihr Vater, der Literaturprofessor und Shakespeare-Experte, der ständig seinen Meister zitiert, ist dabei selten eine Hilfe.

Dieses Buch übt eine ganz eigenartige Spannung aus. Die Handlung ist meist langweilig, da vorhersehbar und doch interessiert es einen als Leser, was die Schwestern noch alles (falsch) machen. Ich habe das Buch nicht ungern gelesen, auch wenn mich die ungewöhnliche Erzählform in der ersten Person plural zunächst abgeschreckt hat und die ständigen Wiederholungen, mit denen die Autorin die Eigenschaften der drei Schwestern geradezu ausleierte, mich Stellenweise etwas genervt haben. Für die liebevoll-blumige Erzählweise mit denen sie ihre Figuren recht lebendig darstellt bekommt Eleanor Brown von mir trotzdem zwei (verdiente) Sterne.

Insgesamt halte ich "Die Shakespeare-Schwestern" für eine leichte Sommerlektüre, die zu lesen Spaß macht. Der Roman lässt sich schnell weglesen und hinterlässt keinen bleibenden Spuren. Literarisch legt die Autorin damit keine großen Sprünge vor, schafft es aber doch, das Herz ihrer Leser(innen) zu erreichen.

Cover des Buches Das späte Geständnis des Tristan Sadler (ISBN: 9783716026649)

Bewertung zu "Das späte Geständnis des Tristan Sadler" von John Boyne

Das späte Geständnis des Tristan Sadler
mareike_hoeckendorffvor 12 Jahren
Rezension zu "Das späte Geständnis des Tristan Sadler" von John Boyne

Am 27. Februar erscheint der dritte Roman »Das späte Bekenntnis des Tristan Sadler« von John Boyne auf Deutsch. Es ist die Geschichte eines Mannes, dessen Leben von seinen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg geprägt ist.

Der junge Tristan Sadler ist erst Anfang 20, als der Leser seine Bekanntschaft macht. Doch hat er in seinem Leben viele persönliche Niederlagen erlebt. Von seiner Familie verstoßen, meldete er sich freiwillig. Im Ausbildungslager lernt er seinen besten Freund und Vertrauten Will kennen, der über die Grausamkeiten des Krieges zum Pazifisten wird. Als er die Waffe endgültig niederlegen will, wird er wegen Feigheit verurteilt und vor den Augen Tristans erschossen. Dieses Erlebnis gekennzeichnet ihn immer noch, als er einige Jahre nach Kriegsende die Schwester seines Freundes trifft, um die von ihr an den Bruder geschriebenen Briefe auszuhändigen.

Das Gespräch der Beiden ist der eine, die Erzählung von Tristans Kriegserlebnissen der zweite Erzählstrang dieses ungewöhnlichen Romans. Nach und nach ahnt der Leser, dass der Protagonist der Schwester seines Freundes nicht alles erzählt. Seine romantischen Gefühle für Will sind nur ein kleiner Teil des Geheimnisses, welches erst am Ende der Geschichte gelüftet wird. Sie hingegen ist froh, endlich über den als Feigling geächteten Bruder reden zu können und legt schonungslos die Inhalte seiner Briefe offen, die häufig auch von der Freundschaft zu Tristan berichteten.

In diesem sensibel erzählten Roman geht es nicht nur um eine Kriegsgeschichte. Er handelt vielmehr von Feigheit und Mut, Zivilcourage, Freundschaft und Verrat. Dabei nähert sich der Autor diesen Themen vielschichtig und gänzlich unprätentiös. Obwohl Tristan als Ich-Erzähler auch perspektivbestimmend ist, bleibt er keine eindeutige bewertbare Figur. Es ist Aufgabe des Lesers seine Taten abschließend zu beurteilen. Ähnliches gilt für den späten Verweigerer Will, der für seine Überzeugung bereit ist zu sterben, der aber nicht genug Mut besitzt, seine homosexuellen Neigungen zuzugeben.

Boynes Roman hat mich beeindruckt, wie schon lange keiner mehr. Selten gelingt es Autoren auf so sanfte Art Vergangenheit und Aktualität zu vereinen, indem er sich auf die verbindenden großen Themen des Lebens konzentriert. Seine Sprache ist schlicht und dennoch voller Macht und Sympathie für seine Figuren. Es ist schwer, über diesen Roman zu sprechen, ohne zu viel von der überraschenden Wendung am Ende vorweg zu nehmen. So bleibt es mir nur noch, euch zu empfehlen, dieses wundersame Buch selbst zu lesen!

Cover des Buches Les Yeux Jaunes des Crocodiles (ISBN: 9782253121206)

Bewertung zu "Les Yeux Jaunes des Crocodiles" von Katherine Pancol

Les Yeux Jaunes des Crocodiles
mareike_hoeckendorffvor 12 Jahren
Cover des Buches Ewig Dein (ISBN: 9783552061811)

Bewertung zu "Ewig Dein" von Daniel Glattauer

Ewig Dein
mareike_hoeckendorffvor 12 Jahren
Rezension zu "Ewig Dein" von Daniel Glattauer

“Ewig Dein”, der neue Roman von Daniel Glattauer, beginnt leichtfüßig mit einer Begegnung im Supermarkt. An der Obsttheke lernt Judith - Anfang dreißig, Single und wenn, dann immer in den falschen Mann, verliebt - Hannes kennen. Sie findet ihn zwar sympathisch, vermutet in ihm aber, aufgrund des vollen Einkaufswagens, einen treusorgenden Familienvater. Kurze Zeit später kommt es erneut zu einem zufälligen Treffen und Hannes nutzt die Gelegenheit, Judith auf einen Drink einzuladen. Sie verabreden sich von nun an immer häufiger. Bald begleitet Hannes sie zu Treffen mit ihren Freunden, will ihre Eltern kennen lernen und spricht von großer Liebe. Spätestens jetzt merkt der aufmerksame Leser und mit ihm Judith, dass mit diesem Mann etwas nicht stimmt. Sie fühlt sich eingeengt, braucht Abstand. Hannes, aufmerksam wie er nun einmal ist, spürt ihr Bedürfnis nach Distanz und fingiert eine Dienstreise. Doch er hält die von ihm selbst gesetzte Frist nicht durch und taucht plötzlich nachts bei Judith auf. Sie ist außer sich. Von nun an steuert die Beziehung auf ihr Ende zu. Judith und mit ihr der Leser sind froh, als sie endlich wagt, Schluss zu machen. Doch so leicht lässt Hannes sich nicht abschütteln. Erst beginnt er sie heimlich zu beschatten, dann ist Hannes plötzlich verschwunden. Doch das seltsame Gefühl der Nähe bleibt und treibt Judith buchstäblich in den Wahnsinn.

Daniel Glattauer erzählt diese Geschichte über die Abgründe menschlicher Psyche und die dunkle Seite der Liebe, in heiterem Plauderton. Damit bringt er seine Heldin sehr nah an den Leser heran. Er zeichnet ihren Charakter als den einer ganz normalen, lebensfrohen, jungen Frau. In keiner Weise scheint sie ein prädestiniertes Opfer für Stalker zu sein. Gerade diese Art der Beschreibung erhöht die Identifikation mit der jungen Frau und damit das Gefühl des mitfühlenden, zunehmenden Unbehagens, dass die Spannung bis zum letzten Moment immer weiter steigert.

Gleichzeitig gelingt es dem Autoren, die Sicht von Judiths Freunden und ihrer Familie so vielschichtig darzustellen, dass sich vor dem Auge des Lesers eine ernsthafte Alternative zu Judiths Gedanken entfaltet. Was, wenn Hannes wirklich nur der nette, fürsorgliche Schwiegermuttertyp ist, was, wenn tatsächlich mit Judiths Kopf etwas nicht stimmt? Eine klare Antwort gibt der Roman erst ganz zum Schluss. Vorher liefert Glattauer seinen Lesern einige überraschende Wendungen. Was als fröhliche Liebesgeschichte begann, wird schnell zu einer rasanten, fast schon krimiartigen Erzählung.

Was den Roman etwas sperrig macht, ist die leicht andere Wortwahl und Grammatik des Wieners Glattauer. In den Dialogen, die die Geschichte dominieren, erscheint dies zwar als frische mundartliche Färbung, in den auktorial erzählten Passagen lassen Ausdrücke, die es nur im Österreichischen Deutsch gibt, den Leser hingegen manchmal stolpern. Angesichts der Gesamtqualität dieses Lesevergnügens, ist dieser Aspekt jedoch zu vernachlässigen. Insgesamt ist der neue Glattauer ein erfrischender Genremix, den zu lesen sich wahrhaft lohnt.

Über mich

  • weiblich
  • 24.11.2011

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