Cover des Buches Todesgott (ISBN: 9783426197431)
Rezension zu Todesgott von Árni Thórarinsson

Rezension zu "Todesgott" von Árni Thórarinsson

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Inhalt: Einar ist Reporter in Reykjavik - Bis er eines Tages in den hohen Norden versetzt wird, in eine Provinzstadt namens Akureyri. Es dauert nicht lange und Einar langweilt sich dort - Verschrobene Menschen, ereignislose Wochen zermürben ihn. Doch da geschehen zwei merkwürdige Todesfälle. Zuerst kommt eine Frau ums Leben, die bei einer Wildwasserfahrt auf einem Gletscherfluss aus dem Boot gefallen sein soll. Zur gleichen Zeit findet man die Leiche des Gymnasiasten Skarphédinn Valgardsson auf einer Müllhalde. Für Einar stellt sich nur eine Frage: Waren beides wirklich Unfälle? Meinung: Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und war allein wegen des Covers hin und weg. Auch der Klappentext klang recht vielversprechend, also freute ich mich auf ein kriminelles Lesevergnügen aus dem schönen Island. Die Ernüchterung folgte jedoch sofort mit dem ersten Satz. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was mir persönlich gar nicht zusagt - Was jedoch etwas wäre, womit ich hätte leben können. Das nächste Problem war allerdings gleich zur Hand: Es war mir lange Zeit einfach unmöglich, richtig in das Geschehen einzutauschen. Das lag vor allem an den ganzen isländischen Namen von Personen bzw. Ortschaften, die für jemanden, der kein Isländisch kann, richtige Zungenbrecher sind. Und da der Autor einen sofort gnadenlos mit mehreren Personen bombardiert, ist man die erste Zeit rein damit beschäftigt, die Namen den Charakteren zuzuordnen. Als ich dann endlich mal einen groben Überblick über die Charaktere hatte, bahnte sich bereits die nächste Ernüchterung an - Das Geschehen. Es schien mir lange Zeit, als gäbe es keines, außer dass ein Reporter von A nach B fährt, dort jemanden interviewt, um dann wieder von B nach A zu fahren. Das Buch ist 413 Seiten lang - Tatsächlich dauerte es über 300 Seiten, bis es ansatzweise spannend wurde. Die Geschichte an sich, die der Autor aufgreift, klingt originell. Auch seine Vernetzungen mit politischen und gesellschaftlichen Hintergründen Islands sind wirklich interessant. Umso mehr finde ich es schade, dass die Umsetzung des ganzen so missglückt ist: Denn ein Krimi, der nur zu einem Viertel ein wenig fesseln kann - Das ist einfach zu wenig. Fazit: Von der tiefsten Provinz zur tiefen Ernüchterung - Spannung ist leider etwas anderes.
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