Cover des Buches Als Mama nur noch traurig war (ISBN: 9783649620211)
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Rezension zu Als Mama nur noch traurig war von Anja Möbest

Ein gelungenes Bilderbuch über Depression

von WinfriedStanzick vor 7 Jahren

Rezension

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WinfriedStanzickvor 7 Jahren


Viele Menschen gehen auch schon in jüngeren Lebensjahren durch eine Phase der Depression. Viele davon haben kleine Kinder, die das Geschehen, wenn etwa wie in diesem Buch die Mama nur noch traurig ist, nicht verstehen, es schnell auf sich beziehen und neben dem erkrankten Erwachsenen auch dringend Unterstützung benötigen.

Im Fall des kleinen Jan, dessen Mutter im ersten Teil des Bilderbuchs immer weiter in eine die ganze Familie erschütternde Depression hineinrutscht, ist es der Ritter, zu dem die Mutter endlich geht, nachdem es der überforderte Vater mehrmals vorgeschlagen hat. Jan, der mitkommen darf, rechnet mit einem echten Ritter, doch der ältere nette Psychotherapeut erklärt ihm und seiner Mutter genau, was er macht und wie er versucht, die Grummelgrame, die die Mutter immer traurig machen zu vertreiben.

Ich weiß nicht, ob Psychotherapeuten die Kinder ihrer Patienten ab und an mit hinzunehmen. In diesem Buch jedoch hilft diese Konstruktion, dem kleinen Jan, deutlich zu machen, was der Herr Ritter da mit seiner Mutter bespricht, dass es Zeit braucht, bis seine Mutter endgültig nicht mehr traurig ist und dass er keine Angst um sie haben muss, weil sie ihn über alles lieb hat, auch wenn sie das manchmal nicht zeigen kann.

Ein Nachwort an die Eltern, die ihren Kindern dieses Buch vorlesen, von der Kinder- und Jugendlichentherapeutin Ina Knocks, gibt wertvolle Hinweise zu Depressionen und wie man mit Kindern umgeht, in deren Familien ein Mitglied daran erkrankt ist.

Jans Geschichte in diesem schönen und gelungenen Bilderbuch zeichnet ein gefühlvolles Bild der Verlustängste und der Scham- und Schuldgefühle, mit denen Kinder im Falle einer Depression eines Elternteils zu kämpfen haben. Sie klärt bildhaft und kindgerecht über ie Erkrankung, ihre Folgen und ihre Behandlung auf. Und sie macht deutlich: Schuld trägt niemand. Schon gar nicht die Kinder.

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