Cover des Buches Das Aquarium (ISBN: 9783946446262)
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Rezension zu Das Aquarium von Franziska Jennifer Lange

Georges Aquarium.

von ClaraOswald vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Potenzial nicht ganz ausgeschöpft.. /:

Rezension

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ClaraOswaldvor 7 Jahren
Worum geht es im Buch? Um Agoraphobie im Jahre 2016: George ist ein Mensch des 21. Jahrhunderts. Der Webdesigner verbringt 18 Stunden täglich vor dem Computer, kommuniziert per E-Mail, hat drei Fernseher gleichzeitig laufen und vereinbart Termine per WhatsApp. Seine besten Freunde sind Amazon Prime und sein Kater Dr. Van Helsing. Eigentlich nichts Besonderes.

Aber George sitzt nicht im Büro, er telefoniert nicht im Auto mit dem Handy, die Monitore stehen nicht in einer Agentur – seit zwei Jahren spielt sich sein Leben ausschließlich in seiner eigenen Wohnung ab.

In dieses abgekapselte Dasein platzt ein schrulliger Mitbewohner; der Lebenskünstler Paddy. Georges Welt wird von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Ebenso von dem trinkfreudigen Pizzagirl Vivian, das ihn, den trockenen Alkoholiker, schmerzlich an seine Schwester Betty erinnert.


Dieses Buch gewann ich im Rahmen einer Leserunde. Angesprochen hatte mich vor allem dieser Klappentext.
Der Schreibstil ist sehr einfach, doch treffend. Schnell kommt man in die Geschichte und sie liest sich leicht weg. Aus Georges Sicht lernt man ihn und seine Freunde kennen. Seine Welt ist ganz eigen, doch nicht unbedingt besonders. Durch seine Agoraphobie ist George sehr eingeschränkt – im wahrsten Sinne, denn er kann seine Wohnung nicht verlassen. Doch er hat Freunde und die geben ihn nicht auf. Seinen Zustand, der bereits seit 2 Jahren anhält, möchte er ändern, doch schafft es nicht aus eigener Kraft. Erst durch einen weiteren Schock ist es ihm möglich eine seiner Grenzen zu überschreiten.
Im Verlauf des Buches macht George eine erstaunliche Entwicklung durch. Den Auslöser seiner Krankheit erfährt man nicht explizit.

Dennoch; das Buch hat so wenige Seiten, es hätte etwas ausführlicher sein können. Viel bleibt offen, da hätte man detaillierter schreiben können bzw mehr Informationen und so Tiefe geben können, so hat der Leser viel Spielraum für eigene Gedanken und Interpretationen.
Leider wirken einige Stellen sehr gestellt, die Mutter von George wirkt nicht sehr glaubwürdig.
Doch gab es eine Perle, die mir besonders gut gefallen hatte, zum Ende des Buches hin, als George über einen Therapieplatz nachdenkt. Das war absolut authentisch und toll geschrieben.

Ausbaufähig, würde ich sagen, das Potenzial war da, die Idee gut, der Schreibstil passte. Doch meines Erachtens nach gab es zu viele Lücken und zu wenig Tiefe. Wie erwähnt, das Buch hat nur knapp 150 Seiten, ich hätte sehr gerne noch mehr gelesen. Denn so blieben einige Fragen offen, welche die Autorin leicht hätte klären können.
Das Cover und den Titel fand ich ebenfalls sehr zutreffend und schön.
3,5 Sterne.
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