Rezension zu "Demain j'arrête !" von GILLES LEGARDINIER
Beim Durchstöbern der französischen Bücher im Regal fiel mir dieses durch seinen herrlich ironisch-sarkastischen Schreibstil zu Anfang des Buches auf. Auch der Klappentext klang vielversprechend. In das Gebäude, in dem die Hauptdarstellerin Julie Tournelle wohnt, zieht eines Tages ein Mann mit dem klingenden Namen Ricardo Patatras ein. Allein wegen seines Nachnamens beschließt sie, daß sie ihn unbedingt kennenlernen mußt, und stellt dazu die irrwitzigsten Dinge an.
Der Anfang des Buches ist zum Schreien komisch. Julies Aktionen und Gedanken sind messerscharf und mit sehr spitzer Feder beobachtet und beschrieben. Ich habe mich köstlich mit dem Buch amüsiert, bis ich zu dem Kapitel kam, in dem Julie beschließt, ihre Stelle in einer Bank zu kündigen, Joggen zu gehen und in der Bäckerei nebenan zu arbeiten. Von da an ging es steil bergab mit dem Unterhaltungspotential dieses Buches. Ich habe mich noch bis S. 172 durch viele konstruierte und an den Haaren herbeigeholte Szenen gequält, bevor ich zu den letzten 20 Seiten oder so geblättert habe. Auch das Ende fand ich nicht überzeugend und vom Stil her völlig anders als den bissig-lockeren Anfangston.
Wer mal wieder ein leichtes französisches Buch lesen will, macht hiermit sicherlich nichts falsch. Ansonsten würde ich von einer Kaufempfehlung abraten.