Rezension zu Der Schatten des Galiläers von Gerd Theißen
Rezension zu "Der Schatten des Galiläers" von Gerd Theißen
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
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Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
Wir befinden uns in der Zeit des Pontius Pilatus, auf den Straßen Jerusalems herrscht Aufruhr. Als Andreas, ein jüdischer Kaufmann, in der Menge seinen Freund Barrabas erkennt, wird er unfreiwillig in den Strudel der antirömischen Demonstranten gesogen und schließlich von den Römern inhaftiert. Die Gründe, die ihn in die Demonstration verwickelt haben, verschweigt er den Römern, denn Barrabas gehört zu der jüdischen Gruppierung der Zeloten, die von Gewalt geprägten Widerstand gegen die römische Herrschaft leisten. Seine einzige Chance freigelassen zu werden, ist ein Spionageauftrag der Römer: Andreas soll Material über eine neue, religiöse Bewegung in Galliläa sammeln, die sich um den Wanderprediger Jesus bildet. Bildet sich hier eine terroristische Gruppe gegen die römische Vorherrschaft? Ist eben diese in Gefahr? Eine Reise beginnt, in der Andreas Menschen, Zeitzeugen Jesu trifft, die ihm Geschichten über ihn und dessen Wirken erzählen, aus denen er ein Bild der Person Jesu und dessen Leben konstruiert. Gerd Theißen, Professor der neutestamentlichen Theologie an der Universität Heidelberg, führt seine Leser während dieses Buches, einer fiktiven Rahmenhandlung mit historischen Hintergrund, durch die Welt Jesu und weckt ein Verständnis, welches die Evangelien im Neuen Testament nicht vermitteln können. Es ist ein Verständnis, das neben der biblischen Figur Jesus auch die sozialen und historischen Hintergründe aufzeigt, die einem helfen, ein Gesamtbild zu entwickeln, welches natürlich auch kritisch betrachtet werden kann. Spannend verpackt ist die Geschichte auf alle Fälle, ich kann jedem, der Interesse an der Person Jesus hat, nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ein Buch, dass nicht nur einen Platz im Religionsunterricht sondern auch im Leben eines jeden finden kann.