Nur wer meine Sehnsucht kennt - ein sehr gelungenes Buch, dass von einer tragischen Familiengeschichte handelt.
Im Elternhaus von Luisa finden Handwerker bei einer Renovation Tagebücher, welche ihrer Grossmutter Enriqua, einer spanischen Tänzerin gehörten. Luisas Mutter Ingrid hat ihre eigene Mutter nie kennengelernt, da sie gemäss ihrem Vater Friedrich im Kindsbett gestorben sei. Doch die Tagebücher zeigen, dass hinter den Erzählungen von Friedrich noch viel mehr steckt und nichts so scheint, wie es bisher in der Familie erzählt worden ist. Wer war Enriqua wirklich und welche Einflüsse haben die Dinge von früher auf den heutigen Geschehnissen mit der Familie von Luisa?
Das Buch ist sehr interessant aufgebaut. Abwechslungsweise spielen die einzelnen Kapitel in der heutigen Zeit, in welcher Luisa und ihre Familie ihren Alltag bestreiten und aufzeigen, welche Probleme sie zu bewältigen haben. Andererseits werden in Tagebuchform die Einträge und Erzählungen von Enriqua aus der Zeit der Dreissiger erzählt. Die Autorin Heike Fröhling schafft es, mit stark prägenden Sätzen die Sprünge zwischen den beiden Erzählungen, welche in zwei unterschiedlichen Zeiten spielen, wunderschön miteinander zu verbinden und daraus eine Geschichte werden zu lassen. Dies ist für mich ein sehr interessanter Schreibstil, den ich sehr mochte.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine Geschichte über Träume, Sehnsucht, Hoffnung aber auch Verzweiflung lesen möchte. Übrigens besteht zwischen der Geschichte und dem Gedicht "Nur wer die Sehnsucht kennt" von Johan Wolfgang von Goethe eine Verbindung. Auch dieses schöne Gedicht kann ich jedem Leser weiterempfehlen.