Rezension zu Gute Droge von Jörg Reinhardt
Rezension zu "Gute Droge" von Jörg Reinhardt
von Dilbertine
Rezension
Dilbertinevor 14 Jahren
Kann man Rückenkratzen kommerziell verwerten? Wie sollte man die Hälfte von 100 am besten feiern? Welchen Sinn macht die Frage „Wie geht´s“? Was ist „vermobben“? Ist die Vogelgrippe eventuell Resultat einer Verschwörung? Welche Wirkung haben Senfflecken in Bukowskis Tagebuch? Was sind die Nachteile einer Erdbestattung? All diesen und weiteren packenden Fragen des Lebens widmet sich der Autor in seinem Buch „Gute Droge“, in dem sich 33 kurze Geschichten treffen. ************************** „Geschichten, die niemand braucht, aber wenn sie dann doch ins Herz des Lesers kommen, Kleinode sind, Anlass, sich selbst zu erkennen, zu lächeln, vielleicht nachzudenken oder sich einfach für ein paar Minuten zu erholen.“ – so schreibt der Autor in seiner ersten Story. ************************* Lustige, nachdenkliche, traurige und tückische Momente im Alltagswahnsinn werden beleuchtet. Freud, Leid und Komik wechseln sich ab. Obwohl einige der Texte kurz und knapp portioniert sind, fiel es mir nicht schwer, in die jeweilige Geschichte hineinzufinden und sie wieder loszulassen, um die nächste Anekdote zu erobern. Jörg Reinhardt besitzt die Gabe, Momente des Alltags haargenau zu beobachten und humorvoll bissig, mit dem den Berlinern eigenen Charme zu beschreiben. Er versteht es, einfachen Alltagssituationen etwas Humorvolles abzugewinnen und seinen Lesern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Gute Droge“ ist eine bunte Mischung an Shortstories, die leicht zu lesen sind und mit einer guten Portion Humor daherkommen. Ich habe mich beim Lesen dieser, ganz im Sinne des Autors, gelegentlich selbst erkannt, sehr häufig gelächelt, nachgedacht und mich gut erholt.