Cover des Buches Nicht schwindelfrei (ISBN: 9783709971390)
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Rezension zu Nicht schwindelfrei von Jürg Schubiger

Ein Buch über das Vergessen

von sonjastevens vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch über das Vergessen und das man auch nochmal Spaß daran haben kann, alles neu kennen zu lernen.

Rezension

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sonjastevensvor 10 Jahren

„Nicht schwindelfrei“ von Jürg Schubiger ist ein Roman über das Vergessen und alles wieder neu kennen lernen – ohne Vorurteile, sondern mit viel Leichtigkeit. Aber nicht nur, denn nicht immer ist alles so einfach, wenn man vergessen hat – auch nicht für die Angehörigen, die den wissenden Menschen vermissen. So entwickelt sich in dem Roman auch eine besondere Art der Liebe auf beiden Seiten.

Zitat S. 36: „Pauls Kopf war nicht wählerisch in seinen Gedanken. Paul fragte sich, ob er das, was er dachte, tatsächlich auch denken wollte.

Er ging vor sich hin. Er hätte singen mögen, unterliess es aber. Wenn er so weitermachte, lernte er auch noch fliegen. Marion würde es nicht gerne sehen, wenn er das Haus durchs Fenster verliesse statt durch die Tür. Du übertreibst, Paul, würde sie sagen. Was sie sich wünschte, war eine ganz gewöhnliche Genesung. Alles andere schoss viel zu weit darüber hinau. Exxtravagangen konnten sie sich im Moment weiss Gott nicht leisten.“

Dieses kurze Zitat, zeigt um was es inhaltlich in dem Buch geht, die Schwierigkeiten mit jemanden zusammen zu leben, der alles vergessen hat und auch die Gedanken dieses Mannes, die er sich über sein Vergessen macht.

Der Autor hat eine wunderschöne, poetische Schreibweise, mit der er die Seiten des Buches füllt, in denen der Leser versinken kann und verstehen lernt.

Leider fand ich es sehr störend, dass man sich nicht an die Rechtschreibung gehalten hat, in Hinblick darauf, wann man ein „ß“ benutzt – sondern, dass immer „ss“ geschrieben wurde – das hat jedes Mal meinen Lesefluss gestört und ich habe teilweise sehr genervt Seiten gelesen, auf denen dieser Fehler oft vorkam.

Ansonsten ist dieses Buch etwas ganz Besonderes für mich gewesen, sehr schwer in Worte zu fassen, wie sehr mich das Thema „Vergessen“ berührt hat. Was genau mit dem Journalisten Paul passiert ist, weiß man nicht, jedoch wird er nie mehr in seinem Beruf arbeiten können, dennoch gibt es sich nicht auf sondern sucht einen neuen Job, in seinem neuen (?) Hobby Kunst. Pauls Frau Marion sucht sich einen Liebhaber, aber auch das scheint dem Protagonisten nicht zu nahe zu gehen, er ist auch in der Lage sich mit einer anderen Frau zu treffen…

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