Cover des Buches Loose Girl (ISBN: 1401309925)
Rezension zu Loose Girl von Kerry Cohen

Loose Girl von Kerry Cohen.

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Dieses Buch kann man lieben oder hassen, aber als junge Frau kann man es nicht ignorieren. Cohen beschreibt in klarem, nüchternem Stil ihre durchwachsene Kindheit, die daraus resultierenden Minderwertigkeitsgefühle und wie sie mittels unzähliger Eroberungen versucht das Loch in ihrer Seele zu stopfen. Zunächst hatte ich Mitleid mit diesem Mädchen, das sich selbst nichts wert ist. Dieses Mädchen, das der festen Auffassung ist, dass Sex und Liebe das gleiche sind. Ich hätte sie gerne beiseite genommen und mit ihr geredet, von Frau zu Frau, und ihr erklärt, dass Liebe etwas ist, was von ganz alleine zu einem kommt – oft ohne, dass man es darauf anlegt. Denn am Anfang des Buches hatte ich noch Mitleid.Dann konnte ich die Autorin einfach nicht mehr verstehen und wollte es auch nicht mehr, als sie neurotisch jedem Jungen hinterher läuft, der sie auch nur mit einem Seitenblick streift. Wie Kerry sich ausschließlich darüber definiert, wie viele Jungs mit ihr Sex haben wollen, war schwer zu lesen. An dieser Stelle hätte ich die Autorin gerne bei den Schultern genommen und kräftig durchgeschüttelt. Immer wieder wurde sie enttäuscht und lernte doch nie etwas dazu. Schließlich fühlte ich mich in meiner Meinung zu Kerrys Verhalten bestätigt, als diese sich diverse Geschlechtskrankheiten einfängt und nicht einmal den Verantwortlichen zur Rede stellt, aus Angst als schwierig zu gelten. Mir war klar, Kerry ist ein hoffnungsloser Fall und wird sich nie von ihrem destruktiven Verhalten befreien können. Eine traurige Erkenntnis.Die erwachsene Kerry habe ich dann richtig gehend verabscheut, denn ob ein Mann verheiratet ist oder nicht interessiert sie nicht. Sie fühlt sich sogar persönlich bestätigt, wenn sie es schafft eine Ehe auseinander zu bringen. Hatte ich anfangs noch Sympathien gehegt für das verlorene Mädchen, so waren diese nun vollends ausgelöscht, als sie zur “Geliebten” wurde, ohne Skrupel oder Schuldgefühle.Die fortwährenden Minderwertigkeitskomplexe der Autorin sind schwer verdaulich, besonders für Leser wie mich, die das Leben zu genießen wissen, mal mit, mal ohne Herrenbegleitung. Es ist schlicht und einfach frustrierend Kerrys Geschichte zu lesen, mitzuerleben wie oft sie auf die Nase fällt, und dann zu sehen, sie lernt gar nichts, macht die gleichen Fehler wieder und immer wieder.Wer sich als Leser von diesem Buch verstanden fühlt, dem rate ich dringend eine Therapie zu machen, denn Kerrys Innenleben ist nicht gesund. Allen anderen wünsche ich viel Spaß mit diesem Buch, erwartet nicht zu viel. Denn es enthält keine sexuelle Offenbarung. Vielleicht scheint es einem nach dieser Lektüre einfacher die Frau im Freundeskreis zu verstehen, die trotz Ehepartners immer noch mit dem eigenen Freund flirtet. Sie ist kein Teufel in Frauengestalt, sie ist einfach nur sehr unsicher und versucht so ihr Selbstwertgefühl aufzupolieren und trotzdem ist ihr Verhalten alles andere als gesund und richtig.Wenn Melissa P. ehrlich mit sich selbst gewesen wäre, dann hätte sie dieses Buch geschrieben.
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