Rezension zu "Laura von Arabien" von Laura Wrede
Ganz nah - an Mensch, Falke und Wüste
AnKervor 5 Jahren
Lebendig und persönlich erzählt Laura Wrede von ihrer ersten Zeit in Quatar, den Herausforderungen, Einsichten und eben vor allem und immer im Herzen: ihren Anfängen als Falknerin. Als Leser*in begleitet man sie durch ihren Alltag und immer wieder in die Wüste, die mal still und mal anstrengend ist, aber immer lehrreich.
Generell habe ich das Buch als "gut geschrieben" empfunden. Dabei nicht zwingend wegen sprachlich herausragender Leistung (deswegen auch ein Stern Abzug, manche Beschreibungen wirkten auf mich ein wenig platt oder zu häufig schon gelesen), sondern vor allem, weil ich mich beim Lesen "nah" an der Autorin und ihrem Erleben gefühlt habe. Die Leidenschaft für Falknerei und die Faszination für die quatarische Lebensart ('Inschallah' - so Gott will ;-)) und besonders den einzigartigen Naturraum Wüste, dringen durchgehend zu einem durch.
Inhaltlich hat mich ansonsten die Stärke, die Hartnäckigkeit und das Selbstvertrauen von Laura Wrede beeindruckt. Sie setzt sich als Frau immer wieder in von Männern beherrschten Bereichen durch und zwar nicht mangels, sondern wegen ihres Respekts vor und ihrer Faszination von den lokalen Traditionen.
Ein schöner Bonus sind zum einen die Zitate zu Beginn jedes Kapitels und zum anderen die kleine Übersicht über Begrifflichkeiten der Falknerei.
Leicht zu lesen, aber nicht flach, pflanzt dieses Buch im Herzen den Keim des Wunsches auch einmal die Weite der Wüste zu erleben, mit einem Falken auf der Faust.