Der blaue PavillonKinderbilderreime

Ein Kunst- und Wunderpavillon in Wort und Bild für Kinder und all die Kinderepigonen, die noch im „alten Haus der Sprache wohnen“.

Luis Stefan Stecher, Maler und Poet aus dem Vinschgau, nimmt in Wort und Bild nach langer Zeit einen Faden wieder auf: das Projekt Kinderbuch, das er nach der Geburt seiner Tochter Ulli in Reimen und Bildern als Gebrauchswerk verfertigte – zum Vorlesen, Vorsingen oder Vorzeichnen. „Der blaue Pavillon“ (Folio Verlag, Wien/Bozen) beherbergt und begleitet in 49 Bildern und 49 Vierzeilern die Ding- und Wunderwelt der Kinder: Anhand elementarer Dinge, eines Lebewesens, des Planeten oder eines Gestirns wird die Fantasie in Bewegung gesetzt. Alliterierend, stab- und auszählreimend, Buchstaben verdrehend und klangbildend knüpft Luis Stefan Stecher an den Sprachkosmos seiner legendären „Korrnrliadr“ an – doch wechselt er in die Hochsprache, und seine Adressaten sind diesmal die kleinen Leute. Entsprechend den fantastischen und surrealen Reimgebilden begleiten die Bilder die Themen, in einer einerseits vexierbildhaft verbergenden, andererseits übergroß in den Mittelpunkt rückenden Malweise, die die Fantastik der 1970er-Jahre zitiert und die gängige Kinderbuchästhetik von heute ironisch übergeht.