Rezension zu Friedrich Dürrenmatt von Lutz Tantow
Rezension zu "Friedrich Dürrenmatt" von Lutz Tantow
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
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Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Eigentlich kennt doch ein jeder Friedrich Dürrenmatt, den Autor vom "Besuch der alten Dame" oder den zahlreichen Kriminalromanen wie "Das Versprechen" oder "Der Richter und sein Henker". Dass Dürrenmatt auch - und vor allem - Maler und Essayist war, ist dann wohl eher den wirklich Interessierten bekannt. Wie spitzfindig er sich zu aktuellen (politischen und künstlerischen) Themen äußerte, wissen wohl nur die, die die entsprechenden Feuilletons gelesen haben - damals, als Dürrenmatt noch lebte. Er zählt neben Max Frisch zu den wichtigsten deutschsprachigen Schweizer Autoren der Nachkriegszeit. Seine Werke sind kanonisch. Und natürlich hatte Dürrenmatt auch ein spannendes Leben. Von diesem Leben, seiner Kindheit im Pfarrhaus, seiner Prägung durch die mythologischen Erzählungen seiner Großeltern, sein Scheitern am Gymnasium und im Studium sowie seinen Durchbruch bis hin zu seinem Tod schildert dieses Büchlein. Tantow kann gut berichten, setzt aber voraus, dass man sich sowohl in griechischer und römischer Mythologie auskennt sowie zahllose deutsche und schweizerische Theaterschauspieler und -intendanten der vergangene 50 Jahre zuordnen kann. Das ist anstrengend. Wenn man aber über die Auflistung von Namen manchmal einfach hinwegliest und sich stattdessen über Dürrenmatts Witz freut,, ist diese Biographie eigentlich gelungen. Mit Abstrichen eben.