Cover des Buches Die Stunde des Adlers (Thriller) (ISBN: 9783898797108)
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Rezension zu Die Stunde des Adlers (Thriller) von Will Markus A.

Zum Glück nur Fiktion

von gst vor 11 Jahren

Rezension

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gstvor 11 Jahren
Ich muss ganz ehrlich gestehen: Im Buchladen wäre ich an diesem Titel vorbei gelaufen – weil mir das Cover nicht gefällt. Es wirkt auf mich langweilig, obwohl es zum Inhalt des Buches hervorragend passt. Damit will ich nicht sagen, dass dieser Inhalt langweilig ist. Ganz und gar nicht! Vielleicht ist die Bezeichnung „Thriller“ hierfür etwas zu hoch gegriffen, trotz der Morde und der sich steigernden Spannung. Auf der anderen Seite ist die Szenerie schon aufregend: hier wird beschrieben, wie sich die DMP (Deutsche Mark Partei – auch die „Markigen“ genannt) für die Wiedereinführung der Mark stark macht. Das geht natürlich nicht ohne Intrigen ab: Da hält eine 30jährige Finanzsekretärin die Strippen in der Hand und ist davon überzeugt, dass das Volk keine Ahnung hat, was es will. Um keine zu großen Verluste in Kauf nehmen zu müssen, vergräbt die Frau des Präsidenten der Deutschen Bundesbank Gold im Garten, während er zusammen mit einem geschätzten Kollegen verzweifelt versucht, die Währungsumstellung zu verhindern. Der weißhaarige Bundeskanzler tut, was seine Finanzsekretärin ihm geheißt, ohne im Geringsten zu ahnen, auf was er sich da eingelassen hat. An einigen Stellen flammt der Humor des Autors auf, so dass beim Lesen auch die Heiterkeit nicht zu kurz kommt.

Man merkt auf jeden Fall, dass sich der Autor im Bankensektor auskennt. Ganz im Gegensatz zu mir: ich habe nicht alles verstanden, um was es hier ging. Doch das hat mich weniger gestört, wie die Nüchternheit dieses Buches. In meinen Augen fehlt dem Roman Atmosphäre. Die vielen Dialoge zeigen zwar, worum es geht, bauen aber zu wenig Raum für die Handlung auf. So wirkt der Inhalt ähnlich farblos wie das Cover. Dass ich trotzdem drei Sterne gebe, liegt an der durchaus interessanten Thematik dieses Wirtschaftskrimis. Denn wo sonst kann man als „Normalsterblicher“ erfahren, wie es zwischen Politikern zugeht, wenn die Wähler nicht zuhören können …
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