Cover des Buches Balkanglühen (ISBN: 9783902963093)
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Rezension zu Balkanglühen von Michael Höfler

Balkanglühen

von Themistokeles vor 10 Jahren

Rezension

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Themistokelesvor 10 Jahren
Ganz sicher, wie ich diese Geschichte wirklich finden soll, bin ich mir irgendwie nicht geworden. Das liegt zum einen daran, dass ich sie einfach schwer zuordnen kann, was sie mir jetzt eigentlich wirklich für eine Art von Handlung erzählen wollte, da eigentlich nichts so ganz passen will, sie dabei aber trotzdem eine nicht uninteressante Geschichte erzählt. Dabei ist es dann aber auch wieder so, dass sie ab und an ein wenig schnell wirkt. Die Tage, von denen die Geschichte erzählt verlaufen nach meinem Gefühl, einfach extrem schnell. Eigentlich sogar ein wenig zu schnell manchmal und vor allen Dingen der Fokus der Geschichte sitzt einfach sehr speziell.

Vor allen Dingen scheint es mir nämlich um die Menschen zu gehen, die Paul auf seiner Reise durch Osteuropa kennenlernt, ganz besonders sogar noch auf die Frauen bezogen. Dazu muss ich gestehen, fehlte es mir oftmals einfach doch daran, dass man die ganzen Persönlichkeiten, der Leute, die er kennenlernt, irgendwie wirklich greifen kann, denn auch wenn man den Eindruck hatte, dass sie wichtig für Paul und seine Entwicklung sein sollten, blieben sie immer etwas undurchschaubar und blass, so dass ich manchmal nicht wirklich nachvollziehen konnte, welche Wirkung sie wirklich hatten. Auch, dass viele so schnell geht, bzw. schnell abgehandelt wird, fand ich manchmal eher ein wenig unangenehmer beim Lesen, da Paul teils drei bis vier Tage an einem Ort verbringt, aber fast nur eine Nacht, bei der er meistens auf irgendwelchen Partys ist, wirklich relevant zu sein scheint und erwähnt wird. Trotzdem, das muss ich der Geschichte lassen, sie zeichnet den Osten ein wenig anders, als er vom Klischee her gesehen wird, auch wenn manche der klischeehaften Vorstellungen doch durchaus auch untermauert werden.

Paul selbst ist ein Charakter, mit dem ich mich durchaus anfreunden konnte, besonders, von seiner oftmals eher schüchternen Art, zumindest in manchen Bereichen. Trotzdem ist mir seine leichte Fixierung auf die Osteuropäerinnen, teilweise ein wenig auf die Nerven gegangen, denn auch, wenn seine erste Intention war, dass er in diese Gegend reist, um eine Frau kennenzulernen, ging es ihm doch manches mal ein bisschen zu sehr nur um dieses Thema. Ansonsten hatte seine sympathische und manchmal auch etwas trottelig unbeholfene Art, irgendwie etwas Sympathisches.

Das anfängliche Grundthema, der eher zwielichtigen Agenturen, die Vermittlungen von Frauen aus dem Osten versprechen, ging mir leider etwas zu schnell verloren, denn am Anfang einmal angesprochen und über einige Seiten auch sehr interessant ausgearbeitet, ist es irgendwie über die Reise und Pauls andere Erfahrungen auch schon ziemlich schnell eher vergessen, zumindest bei mir als Leser, und ich denke, da hätte man vielleicht doch auch noch ein bisschen mehr draus machen können.

Ansonsten ist es aber eine Geschichte, die sich gut lesen lässt, wenn man nicht zu viele Erwartungen an sie setzt, denn sie unterhält durchaus, aber irgendwie hatte ich einfach nicht das Gefühl, dass sie mir viel mehr vermittelt hat und ein wenig ratlos stehe ich ihr immer noch gegenüber, weil ich wohl einfach mehr Inhalt zunächst vermutet hatte, nach dem Auftakt der Geschichte, als es am Ende gab. Aber Paul macht wenigstens eine schöne Entwicklung durch, auch wenn ich ihn manchmal nicht ganz verstanden habe.
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