Cover des Buches Unter die Räder gekommen (ISBN: 9783819610165)
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Rezension zu Unter die Räder gekommen von Peter Märkert

Eine realistische Geschichte, die nachdenklich stimmt!

von FranzysBuchsalon vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine realistische Geschichte, die nachdenklich stimmt!

Rezension

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FranzysBuchsalonvor 8 Jahren
Klappentext
"Es gibt kein Halten mehr, wenn man einen Berg hinabstürzt, nichts, um sich festzuklammern. Man traut sich nicht mal, den Blickwinkel zu ändern, sondern starrt gebannt in die Tiefe."

Kristof Driesen wird nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft in der Bochumer Anstalt erschossen. Gibt es einen Zusammenhang mit seinen Überfällen? Oder dem heftigen Streit in der Familie? Hauptkommissar Kramer erhofft sich Unterstützung bei Marie Marler, die als Bewährungshelferin Kristofs Freunde betreut. Sie erfährt von einem zurückliegenden Missbrauch.

Erster Satz
Das Glück trägt häufig den Mantel des Unglücks.

Meinung
Eine kleine Bande von drei straffällig gewordenen Jugendlichen steht vor Gericht und wird aus der Untersuchungshaft entlassen. Noch am selben Abend rotten sich die drei Jungs wieder zusammen und das Unglück nimmt seinen Lauf. Kristof, der Kopf der Bande, wird erschossen.

Möglichkeit und Motiv haben einige Personen und so ist es nicht verwunderlich, dass es eine Weile dauert, bis die Wahrheit ans Licht kommt.

Fabian, Timo und Kristof kommen aus sehr schwierigen Familienverhältnissen, in denen Gewalt und Missbrauch zur Tagesordnung gehören - und niemand unternimmt etwas dagegen.

Der Titel passt wie gespuckt, denn Peter Märkert beleuchtet, wie schnell man "unter die Räder kommen" kann und wie aus Opfern Täter werden und aus Tätern Opfer.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Autor beschreibt sachlich und realitätsnah die Gefühle und Entwicklungen der Personen, welche Aktion zu welcher Reaktion führt und wie damit umgegangen wird.

Sieht man sich die Biographie des Autors an, wird schnell bewusst, warum dieses Buch so gut gelungen ist. Peter Märkert ist unter anderem Sozialarbeiter im Justizvollzug und Bewährungshelfer.

Der Mann weiß wovon er schreibt!

Mich hat dieser Kriminalroman weniger unterhalten, als viel mehr nachdenklich gemacht. Kommt man selbst aus einem wohlbehüteten Hause und hatte eine gute Kindheit, ist es schwer nachzuvollziehen, dass eine Mutter ihre Augen vor dem sexuellen Missbrauch ihrer Söhne verschließt oder andere Eltern ihre Kinder verprügeln.

Fazit
Ein Buch, dass nachdenklich macht und trotz des Schreibstils und des "schnellen weglesens" noch eine Weile im Kopf nachhallt.



Diese und alle meine anderen Rezensionen findet ihr auch auf meinem Blog.
http://franzyliestundlebt.blogspot.de
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