Rezension zu "Pandemien" von Philipp Kohlhöfer
Philipp Kohlhöfer ist Journalist und damit gewohnt, sich in Sachverhalte einzuarbeiten. Wie tief er jedoch in gut einem Jahr Recherche zu "Pandemien" in die vielschichtige Materie rund um Viren & Co. eingestiegen ist, verdient schon Hochachtung. Noch viel besser ist allerdings der lustige, spitze, pointierte Stil, mit dem er der*dem Leser*in diese Fakten um die Ohren (oder besser: in die Fresse) haut. Ich kann mich nicht erinnern, bei der Lektüre oder dem Anhören eines Sachbuchs zu einem so ernsten Thema einmal so sehr gelacht zu haben. Selbst wenn man kein tieferes wissenschaftliches Interesse daran hat, wie Pandemien entstehen, ist die Lektüre dieses Buches ein echter Genuss und Mehrwert. Wir lernen viel darüber, wie wir es immer wieder schaffen, uns als Menschheit und Gesellschaft in eine miserable Situation zu manövrieren und wo wir ansetzen müss(t)en, um endlich mal daraus zu lernen. Wenn Philipp Kohlhöfer jedoch eines sicher nicht ist, dann naiv. Und so hält er uns mit einer gehörigen Portion Ironie den Spiegel vor, ohne belehrend zu werden. Für mich das wichtigste Buch dieses Jahres.