Vaters letzter Wunsch
von Buecherwurm1973
Kurzmeinung: Eine wunderbare Geschichte mit Tiefgang und einem feinen Humor. Sie lässt den Leser ziemlich nachdenklich zurück.
Rezension
Noras Vater stirbt an einem Herzinfarkt. Der letzte Wille ihres Vaters besagt, dass sie mit der Urne von Wien aus an einen bestimmten, noch nicht genannten Ort wandern soll, sonst kann sie das Erbe nicht antreten. Nach anfänglicher Abneigung ihrem Vater den letzten Wunsch zu erfüllen, entschliesst sie sich es doch zu tun. Allerdings soll sie Bernhard als notarielle Aufsicht begleiten. Schon die Vorbereitung auf diesen Trip lassen Vorahnungen wach werden, wie dieser verlaufen wird. Während die chaotische, genussfreudige Nora, trotz Einwänden seitens ihrer Begleitung, die Reise mit Koffer und topgestylt antritt, ist Bernhard für alle Eventualitäten ausgerüstet. So machen sich die beiden mit der Urne auf den Weg.
Anfangs necken sie sich und es entstehen humorvolle Dialoge, die für einige Lacher sorgen. Von Tag zu Tag kommen sie sich näher und die Gespräche werden ernsthafter. Sie regen zum Nachdenken an. Was mich beschäftigte, ob der Ort des Begräbnisses beeinflusst, wo unsere Seele zu Hause sein wird? Sprich kann ich bestimmen, was mit mir nach dem Tod geschieht? Wer bereits seine Eltern oder einen Elternteil verloren hat, denkt an diese Situation zurück.
Mich hat dieser Roman berührt und zwar auf allen emotionalen Ebenen. Ich habe gelacht, über das Gelesene sinniert und in Erinnerungen geschwelgt. Der Autor hat das sensible Thema sehr gut umgesetzt.
Fazit: Ich habe Nora gerne auf dem Trip zu sich selber begleitet und kann es jedem nur empfehlen, es auch zu tun.