Rezension zu "Spiele zum Umgang mit Aggressionen" von Rosemarie Portmann
Spiele zum Umgang mit Aggressionen
3. Auflage, München: Don Bosco, 1997
ISBN 3-7698-0796-0
Zu Beginn erhält man eine kurze theoretischen Einführung ins Thema, das sich im Wesentlichen mit der fehlenden Pädagogik der Konfliktbewältigung befasst, da das Ziel der Pädagogen eher die Harmonisierung sei, nicht der Umgang mit Konfliktsituationen.
Unter dem Kapitel „Übungen und Interaktionsspiele als pädagogische Möglichkeit“ gibt es nähere Erläuterungen sowie methodisch-didaktische Hinweise.
Als letzter – umfassender –Teil sind Übungen und Spiele für viele Situationen zusammengefasst.
Unterschieden werden das Wahrnehmen und Ausdrücken von Aggressionen, das Erkennen der Auslöser für Wut und Aggressionen, das Verstehen der eigenen und fremden Verhaltensweisen und die Beherrschung und der Abbau von Wut und Aggression.
Dazu kommen Spiele zum Aufbauen von Ich-Stärke und Selbstwert, sowie nicht aggressiven Beziehungen und zur friedlichen Lösung von Konflikten.
Da das Thema Aggression immer mit dem Zusammenleben zu tun hat, findet man in diesem Buch hauptsächlich Gruppenspiele, die vor allem der Gewaltprävention dienen sollen und die meiner Meinung nach eher für jüngere Kinder gedacht, obwohl einige Spiele auch für ältere Kinder und Jugendliche geeignet sind. Außerdem lassen sich einige Vorschläge mit etwas Geschick auch adaptieren.
Für Ungeübte wäre eventuell eine Einteilung der Spiele nach Altersgruppen hilfreich.
Insgesamt ist das Buch von der Form her gesehen handlich, die Beschreibung der Spiele ist einfach und nachvollziehbar. Damit ist das Werk in der Praxis gut einsetzbar, nicht nur für Theater- und DramapädagogInnen sondern für jeden, der mit Kindererziehung und Gewaltprävention zu tun hat.
Rosemarie Portmann kommt aus dem Bereich der Schulpädagogik und Didaktik der Elementar- und Primarstufe der Universität Frankfurt/Main. Ich habe keine Hinweise darauf gefunden, dass die Autorin in irgendeiner Weise auch im Bereich Drama- und Theaterpädagogik arbeiten würde. Ich glaube aber trotzdem, dass man einige dieser netten Spiele und „Spielchen“ auch in diesem Bereich einsetzen kann und soll.