Buchinhalt:

20 Autoren und Autorinnen erzählen in dieser Anthologie ihre Geschichten zum Thema „verliebte Jungs“ – ein bunter Strauß an heiteren, tragischen und auch erschreckenden Kurzgeschichten, in denen es um die Liebe der Jungs geht. Sei es nun ein Mädchen oder auch ein anderer Junge – es ist nicht einfach, sich seinen Gefühlen klar zu werden und noch schwieriger ist es, sie zu zeigen oder zu erwidern.

So führt es manchmal dazu, dass ein scheinbar unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zur großen Liebe sich nahezu in Luft auflöst oder aber auch, dass sich unerfüllte Liebe ins Gegenteil verkehrt: der Grat zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt ist bekanntlich schmal – wie der Grat zwischen nicht-mehr-Kind aber auch noch-nicht-Mann. Verliebte Jungs haben es einfach nicht leicht…

Persönlicher Eindruck:

Nicht zuletzt weil ich ein Mädchen bin hat mich diese Anthologie sehr interessiert. Ganz ehrlich: welches Mädchen will denn nicht mal einen Einblick ins Hirn der Jungs, wie die in Liebesdingen so ticken?

Die verschiedenen Autorinnen und Autoren zeigen recht nachvollziehbar eine bunte Mischung aus Liebesschmerz und Schmetterlingen im Bauch, die sich recht locker und leicht lesen lässt. Es sind sowohl Geschichten zwischen Jungen und Mädchen, als auch zwischen zwei Jungen, doch gerade hier hatte ich an manchen Stellen so meine Zweifel, ob es wirklich so problemlos läuft, wenn ein Jugendlicher seine Liebe zum gleichen Geschlecht offenbart. Sei es, wie es wolle – der jeweiligen Situation angepasst waren die Geschichten größtenteils nachvollziehbar, wenn auch nicht in allen Punkten.

Besonders gefallen hat mir - und ich möchte sie deshalb herausstellen - war die Geschichte „Ich habe immer an Dich gedacht“, bei der der eigentliche Protagonist und Sympathieträger nicht der Junge ist, der sich in der Geschichte verliebt, sondern ein älterer Herr in einem Seniorenheim, der seine große Liebe im 2. Weltkrieg auf tragische Weise verliert und Alter jedoch wiederfindet. Diese Geschichte hatte am meisten Tiefgang und Potential und rührte mich zu Tränen.

Hingegen erschreckt hat mich „Im Dunkel der Nacht“, in der es so weit geht, dass der Junge sogar nachts bei seinem Schwarm einbricht, um ihn im Schlaf zu beobachten.

Was mich jedoch mit der Zeit etwas gestört hat, ist, dass nach einer Weile sich alles mehr oder minder wiederholte. Natürlich sind bei einer Anthologie nie alle Geschichten gleich gut, doch vieles kam in neuem Kleid immer und immer wieder.

Fazit: Alles in allem eine gute mittlere Bewertung mit 3 Sternen und eine Buchempfehlung für alle, die Kurzgeschichten lieben und ein nettes Buch für zwischendurch suchen!