Rezension zu "Lesebuch für Traumpaare" von Ulrike-Christine Sander
Von Orpheus und Eurydike bis Marie und Pierre Curie, von Romeo und Julia über Tristan und Isolde bis Joseph W. Gritzan und Katharina Knack (bei Siegfried Lenz). Tragische und weniger tragische Liebespaar bevölkern die Weltliteratur. Ob nun als Romanteil oder in Versform, der vorliegende Band trägt altbekannte und nicht ganz so bekannte Liebesgeschichte zusammen und hat dabei natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
So fliegt man durch die Jahrhunderte, bleibt mal da und dort hängen, trifft Bekanntes, nur scheinbar Bekanntes und auch ganz Frisches und wundert sich, wie unerfüllt oder wie gänzlich umwerfend die Liebe als solches sein kann.
Die Frage die sich mir stellt, ist wie wichtig es ist, den Vierten Akt, Zweiter Auftritt sowie den fünften Akt, 12. und 14. Auftritt vom „Käthchen von Heilbronn“ kennen zu lernen, den Rest aber nicht? Ja, klar, exemplarisch.., aber mir hat sich jedenfalls die Geschichte dadurch nicht erschlossen. Doch nicht nur bei Kleist, auch bei Romeo und Julia oder Tristan und Isolde werden nur Fragmente erzählt. Sinnvoller für mich waren da schon die abgeschlossenen Liebes(kurz)geschichten.
Eine Zusammenstellung von 18 Liebesgeschichten, vielleicht ganz gut als Geschenk für sogenannte Traumpaare geeignet. Oder so als ersten Überblick?
Gustav Schwab (2x), Jacob und Wilhelm Grimm, Matteo Bandello, William Shakespeare, Heinrich von Kleist, Edgar Allan Poe, Charles Dickens, Theodor Storm, Richard Wagner, August Strindberg, Selma Lagerlöf, O. Henry, Max Dauthendey, Marie Curie, Siegfried Lenz und zweimal Anonym.