Cover des Buches Der Soldat und die Unschuld (ISBN: 9783873144729)
Thalas avatar
Rezension zu Der Soldat und die Unschuld von Vera Ansén

Liebe zwischen zwei gebrochenen Menschen

von Thala vor 11 Jahren

Rezension

Thalas avatar
Thalavor 11 Jahren

Der Ende 2012 erschienene Debütroman „Der Soldat und die Unschuld“ von Vera Ansén beginnt im England des frühen 19.Jahrhunderts, mitten im Kriegstreiben gegen Napoleon. Nachdem Major Edward auf einem Ball mit der attraktiven, aber abweisenden Isabell getanzt hat, ist es um ihn geschehen. Sofort lässt er einen Ehevertrag zwischen den beiden aufsetzen. Als der Krieg zuende ist, kehrt Major nach der gewonnenen Schlacht in Waterloo nach England zurück. Die pazifistische Isabell, welche den Krieg und die ihn begünstigenden Soldaten verabscheut, weigert sich, den 10 Jahre älteren Major zu ehelichen. Nun gilt es Edward, die Schlacht um Isabells Herz zu gewinnen.


Cover: Das Cover ist aufwendig gestaltet, es zeigt einen Park und eine Hand, welche einen Brief schreibt. Erkennbar sind die Worte Edward und Billingham in diesem Brief. Ob es sich bei der Hand um eine Frauen- oder Männerhand handelt, ist nicht erkennbar. Die Hand finde ich weniger gelungen, sie sieht für mich nicht realistisch aus. Die Bilder des Parks verschmelzen mit dem Bild der schreibenden Hand ein. Ich selbst bevorzuge eher klar strukturierte Cover mit weniger Farben. Aber das ist Geschmackssache.


Inhalt:

Isabell und Edward, die Namensgebung der beiden Protagonisten erinnert doch stark an Bella und Edward aus Twilight! Außerdem zeigt der Held Edward gewisse Ähnlichkeiten mit Brontes Heathcliff, vergleiche ich aber „Wuthering Heights“ mit dem vorliegenden Roman, bleibt „Wuthering Heights“ der klare Gewinner. An vielen Stellen ist der „Soldat“ einfach zu langatmig und es lässt dem Leser keinen Raum, selbst Dinge zu interpretieren. Ständig wird Edward von der attraktiven Cousine Anastasia bedrängt- es ist einfach too much! Der auktoriale Erzähler nimmt vieles vorweg. Schön finde ich, dass der Roman den Krieg in Frage stellt, denn Isabell ist eine erklärte Kriegsgegnerin. Letztendlich heiratet sie aber den Soldaten. Zudem ist häusliche Gewalt ein Thema, was letztendlich in der Geschichte nur mit Notwehr gelöst werden kann. Überzeugt hat mich die Liebesgeschichte zwischen der missbrauchten Isabell und dem kriegsversehrten Edward jedoch nicht. Ich hätte angenommen, dass eine missbrauchte Frau viel viel länger braucht, um wieder mit einem Mann intim zu werden.


Fazit: Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Ich finde die Autorin sehr nett und absolut engagiert, jedoch muss ich ehrlicherweise zugeben, dass mich das Buch nicht 100prozentig überzeugt hat. Ich hätte mir mehr erzählerische Raffinesse und Spannung gewünscht. Es ist aber flüssig geschrieben, so dass man das Buch schnell durchlesen kann.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks