Cover des Buches Das fehlende Glied in der Kette (ISBN: 9783899407815)
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Rezension zu Das fehlende Glied in der Kette von Agatha Christie

Sehr spannend, mit Charme und viel Zeitkolorit

von Wortkosterin vor 2 Jahren

Kurzmeinung: Meisterlicher Debütroman von Agatha Christie, erster Auftritt von Hercule Poirot; ein trickreich konstruierter Fall, spannend erzählt

Rezension

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Wortkosterinvor 2 Jahren

Information: Das fehlende Glied in der Kette (Originaltitel: The Mysterious Affair at Styles) ist der erste Kriminalroman der britischen Autorin Agatha Christie. Obwohl Christie den Roman bereits 1916 während ihrer Zeit als Krankenschwester im Ersten Weltkrieg geschrieben hatte, erschien der Roman erst im Jahr 1920 in den USA und 1921 im Vereinigten Königreich.

Christie lässt ihr Fachwissen über Gifte in die Handlung einfließen, das sie während ihrer Tätigkeit als freiwillige Krankenschwester während des ersten Weltkriegs erworben hat.

Handlung: Der Roman spielt im Jahr 1917 auf dem engischen Landgut Styles. Lieutenant Arthur Hastings kehrt nach einer Verletzung im Krieg nach England zurück und besucht dort seinen Freund John Cavendish, der mit seiner Frau Mary bei seiner Stiefmutter Emily Inglethorp auf deren geerbtem Gut Styles lebt. Die 70-jährige Emily Inglethorp hat kürzlich den deutlich jüngeren Alfred Inglethorp geheiratet, den die anderen Familienmitglieder nicht ausstehen können und als Erbschleicher betrachten. In einer tragischen Nacht hat Mrs. Inglethorp schwere Krämpfe. Die Angehörigen brechen die verschlossene Zimmertür auf und hören die Sterbende ein letztes Wort sagen: den Namen ihres Mannes. Der hinzu gerufene Hausarzt Dr. Wilkins, Mrs. Inglethorp sei an einer Strychnin-Vergiftung verstorben. Wer aus der Familie ist der Täter?

Es ermitteln: Hercule Poirot gemeinsam mit Inspektor Japp. Erzählt wird die Geschichte durch die Augen von Captain Arthus Hastings, der mit Poirot befreundet ist und ihm während der Ermittlungen assistiert.


Meine Meinung: Der Fall ist clever konstruiert und spannend. Die Figuren sind zwar teilweise etwas schablonenhaft charakterisiert, erfüllen aber ihren Zweck in dem von Agatha Christie erdachten Familien-Ensemble und fast jede Person ist verdächtig.

Mir hat vor allem gefallen, wie die Autorin die Figur des Meisterdetektivs Hercule Poirot einführt und aufbaut. Arthur Hastings als Ich-Erzähler und Assistent von Poirot gefällt mir sehr gut, weil durch seine naiven Augen auch so manches leicht verzerrt und emotional eingefärbt wird, was mich als Leserin dazu bringt, der Sichtweise von Hastings und seiner Wahrnehmung der Menschen zu misstrauen und den Fall selbst kritisch zu durchdenken. Mir gefällt auch die Entwicklung der Freundschaft zwischen Poirot und Hastings. Es gibt eine Beziehungskrise, wenn Hastings gekränkt darüber ist, dass Poirot ihn nicht ins Vertrauen zieht.

Ich finde auch den Einblick in das Zeitgeschehen (England während des ersten Weltkriegs) hoch interessant. Der Roman ist ein authentisches Zeugnis der damaligen Zeit, denn Agatha Christie schreibt über ihre eigene Lebenswelt und sie ist eine scharfe Beobachterin ihrer Zeitgenossen und des Zeitgeists.

Der Hörbuchsprecher Martin Maria Schwarz ist sehr angenehm. Er spricht den französischen Akzent von Poirot genau in der richtigen Dosierung (nicht zu übertrieben).

Fazit: Ich kann den Krimi und diese Hörbuchfassung sehr empfehlen.


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