Cover des Buches Zurück nach Hollyhill (ISBN: 9783453534261)
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Rezension zu Zurück nach Hollyhill von Alexandra Pilz

Rezension zu "Zurück nach Hollyhill" von Alexandra Pilz

von Gwyneth vor 11 Jahren

Rezension

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Gwynethvor 11 Jahren
Emilys Eltern starben bei einem tragischen Verkehrsunfall, als sie gerade erst 4 war. Sie wuchs bei ihrer Oma auf - die Mutter ihres Vaters. Über ihre eigene Mutter weiß sie nur wenig und von deren Familie hat sie nie etwas gehört. Gedanken darüber hat sie sich keine gemacht - bis sie plötzlich einen Brief von ihrer Mutter erhält, zusammen mit einem Armband. In dem Brief steht, dass Emily sich auf den Weg in die alte Heimat ihrer Mutter machen soll - ein Dorf Namens Hollyhill, welches auf keiner Karte verzeichnet ist. Unter dem Drang, mehr über ihre tote Mutter erfahren zu wollen, lässt Emily sich nach ihrem Abitur auf diese Reise ein und findet ein Dorf voller seltsamer Menschen, die ihr teilweise freundlich und teilweise auch mit großer Ablehnung begegnen. Was ist das Geheimnis ihrer Mutter? Doch dann spitzt sich die Lage zu und Emily droht große Gefahr - zu allem Überfluss landet sie auch noch plötzlich im Jahr 1981. An ihre Seite: Matt, der ihr von Anfang an nicht grade freundlich gesinnt war. "Zurück nach Hollyhill" besitzt ein wirklich auffälliges Cover. Das Gelb ist schrill und in der Kombination mit einem kräftigen Pink und dem satten Schwarz sticht es einfach ins Auge. Doch auch abgeschreckt hat es mich ein bisschen, muss ich gestehen. Doch der Klappentext klang einfach so gut, dass ich dem Buch eine Chance geben wollte. Lustiger Weise erfährt man sehr schnell, dass diese Farben sogar zum Beginn des Abenteuers passen. Daher Daumen hoch für die Covergestaltung. Was mich in diesem Buch erwarten wird, wusste ich nicht wirklich bzw ich konnte mir darunter nicht viel vorstellen. Umso positiver überrascht war ich von dem, was ich vorfand. Abgesehen von etwas plötzlichen und wirren Sprüngen zwischen den Kapiteln war ich von Beginn an begeistert. Emily ist kein unsicheres kleines verschrecktes Mädchen - sie ist eine junge Frau, die zwar einen gewaltigen Dickschädel hat, jedoch sehr mutig und schlau ist und genau weiß, was sie will. Doch zu ihrem eigenen Nachteil ist sie bei vielen Themen recht verschlossen - vor allem wenn es um den Tod ihrer Eltern geht, mit dem sie zwar auf den ersten Blick sehr reif umgeht, aber der immer noch an ihr nagt - und es fällt ihr nicht leicht, Vertrauen zu fassen. Auf die Dinge, die ihr über ihre Mutter, das Dorf und sie selbst erzählt werden, reagiert sie erst einmal mit Verdrängung. Eine sehr natürliche Reaktion auf einen Schock und eine eigentlich unmögliche Geschichte. Als sie den Fakten jedoch sehr deutlich ins Gesicht sehen muss, ergibt sie sich ihrem Schicksal und tut das, was sie tun muss. Sehr sympathisch. Ihre Diskussionen und Zickereien mit Matt, der nicht minder stur und bockig ist, sind öfter mal zum schmunzeln und zwischen den beiden entwickelt sich definitiv keine hoppla-hopp Liebe. Am Anfang können sie sich kaum ausstehen, jedoch schweißt die beiden das Erlebte zusammen und Emily stellt widerwillig fest, dass ihr dieser Junge mehr bedeutet, als er sollte. Die Spannung und damit auch der Bösewicht in der Geschichte kommen plötzlich ins Spiel, als die Ereignisse sich zu überschlagen beginnen. Das Tolle für mich war, dass die Autorin mit der Übersinnlichkeit nicht übertrieben hat. Der Gegenspieler von Emily und Matt ist ein ganz normaler Mensch, der aus einer anderen Zeit stammt und menschliche - wenn auch wirklich kranke - Verbrechen begeht. Dadurch rückt die Geschichte in ein realeres Licht und baut noch mehr Spannung auf. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Fazit: Eine sehr charmante und gefühlvolle Zeitreise-Geschichte, die einige Neuheiten zu bieten hat, aber auch etwas wirr ist. Humor muss man hier nicht suchen und die Charaktere verfallen gerne einmal ins Extreme - jedoch fehlt es der Geschichte nicht an Ernsthaftigkeit und Dramatik. Eine geniale Mischung, die erfrischend zu lesen ist und sich kein Zeitreise-Fan entgehen lassen sollte.
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