Cover des Buches Manchmal lüge ich (ISBN: 9783499273117)
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Rezension zu Manchmal lüge ich von Alice Feeney

Gut durchdachte Story mit tollen Wendungen, leider anfangs etwas langatmig

von Ashimaus vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Speziell zu Anfang kommt keine Spannung auf, jedoch gibt es eine sehr gut durchdachte Story mit tollen Wendungen.

Rezension

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Ashimausvor 6 Jahren

Der Schreibstil ist super flüssig lesbar, dadurch fliegt man, auch trotz anfänglicher Langeweile, nur so durch das Buch.

Die Kapitel des Buches sind mit Überschriften betitelt, die uns wissen lassen, wo wir uns zeitlich befinden. Das Buch ist daher in JETZT (die Gegenwart), ZUVOR (die Tage vor dem Unfall) und FRÜHER (Tagebucheinträge aus der Kindheit) aufgegliedert. Trotz der stets ändernden Handlungszeit lässt sich jeder Handlungsstrang gut verfolgen.

Die Protagonistin Amber war mir von Anfang an ziemlich unsympathisch. Der Leser direkt auf den ersten Seiten darüber aufgeklärt, dass sie Zwangsstörungen hat und sehr unsicher ist. Sie ist nicht nur sich selbst gegenüber negativ eingestellt, sondern auch fast allen ihrer Mitmenschen. Ihre Gedanken und Handlungen sind für mich einfach nicht nachvollziehbar gewesen.

Generell wirkten alle Charaktere etwas merkwürdig und teils leicht gestört. Jedoch verändert sich das bei manchen im Laufe des Buches stark!

Die Handlung schleppte sich leider ziemlich daher. Für mich kam einfach keine Spannung auf. Erst gegen Ende änderte sich das zum Glück! Das Problem war, dass ich quasi von den ersten Seiten an wusste, was passieren wird und wer involviert ist. Die Autorin hat zwar anfangs versucht eine falsche Fährte zu legen, aber mit der konnte ich mich zu keiner Zeit anfreunden. Im Verlaufe des Buches wurde dann meine Vermutung immer mehr erhärtet, jedoch lag ich nicht zu 100 % richtig…

Denn hier kommt der Wendepunkt, der das Ganze dann für mich wieder interessant und spannend gemacht hat! Ich muss leider gestehen, dass die Autorin mich ziemlich gut an der Nase entlanggeführt hat! Für mich ein klarer Pluspunkt!

Speziell im letzten Drittel des Buches haut die Autorin Wendungen und Tatsachen einem entgegen, die der Leser so nie in Frage gestellt hat! Mir war zwar klar, dass mit einigen Personen etwas nicht stimmte, aber wie tiefgründig das Alles miteinander verwoben ist… da wäre ich nicht drauf gekommen!

Das Ende war mir dann aber leider zu weit übers Ziel hinausgeschossen Hier wäre weniger mehr gewesen, aber naja. Das ist halt auch Geschmackssache! Aber für mich hätte diese Wendung nicht mehr sein müssen…

Zum Schluss wird der Leser dann zum Glück noch darüber aufgeklärt, dass diese anfänglichen Szenen, die mir total deplatziert und unnütz für die reguläre Handlung erschienen, doch einen tiefgreifenderen Sinn für die Story haben.

Für mich kamen leider die Szenen im Koma nicht gut zur Geltung. Teils lenkten die anderen Storyhandlungen davon zu sehr ab und dann waren die Kapitel übers Koma immer recht kurz. Zu keiner Zeit konnte ich die Angst von Amber spüren oder mich in ihre Lage hineinversetzen. Sehr schade, da ich mich darauf eigentlich am meisten gefreut habe. Im Koma von Joy Fielding hat mich nämlich damals so begeistert, dass ich unbedingt noch ein Buch mit dieser Thematik lesen wollte. Jedoch muss ich jedem, dem es um diese Thematik geht, von diesem Buch abraten. Hier sind eher psychologische Aspekte vorrangig!

Fazit:

Dass die Story so lange gebraucht hat um Fahrt aufzunehmen, ist natürlich nicht wirklich vorteilhaft. Jedoch konnten mich die Wendungen ziemlich begeistern! Alles in allem ist die Geschichte sehr gut durchdacht und lässt keine Fragen offen. Dass die Charaktere etwas skurril sind, trägt natürlich positiv dem „Verwirrungsplan“ der Autorin bei. Ich hätte mir jedoch speziell für die Komasequenzen etwas mehr Tiefgang gewünscht. Solche Aspekte müssen für den Leser so geschrieben sein, dass er sich da selbst hineinversetzen kann, sonst sind sie eher unnötig.

Von mir gibts daher 3/5 Sterne!

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