Rezension zu Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend von Andreas Altmann
Rezension zu "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend" von Andreas Altmann
von einMalTee
Rezension
einMalTeevor 12 Jahren
Vor einiger Zeit habe ich in der ZEIT ein Interview mit Andreas Altmann gelesen in der Rubrik "Glauben und Zweifeln". Nach Lesen dieses Buches, weiß ich selbst allerdings nicht mehr, woran ich glauben und zweifeln soll/darf. Das Buch ist ein Schlag ins Gesicht. Und der tut weh, er soll es sogar. Denn der Hass vom jungen Andreas Altmann gegenüber seinem Vater ist grenzenlos und das schreibt er sich in diesem kleinen Meisterwerk von der Seele. Mit einer schonungslosen Schilderung seiner Kindheit und der im wahrsten Sinne der wörter Scheißleben seiner Eltern und seine daraus resultierende eigene Scheißjugend. Das, was er erlebt hat, will keiner durchmachen. Psychische und körperliche Misshandlungen hinterlassen Spuren, die in seinen gegenwärtigen Büchern und Reiseberichten immer noch nachzuempfinden sind und geben viel Aufschluss über den Autor und seine Wortwahl. Die Art und Weise seines Schreibens erinnert mich extrem stark an die Josef Winklers, als ob er sich stark hat inspirieren lassen. Bis zum endgültigen Befreiungsschlag aus der häuslichen Gefangenschaft und dem Psychoterror durch Isolation und Dienstpflichten, packt das Buch den Leser sofort und das ist auch gut so. Da ist jemand, der seine Geschichte erzählen will und er verschafft sich lautstark Gehör. Ich bin sehr begeistert von diesem Buch, da seine Weise mitreißend ist. Zudem freue ich mich sehr, ihn auf der lit.Cologne live erleben zu dürfen!