Rezension zu "Eine Träne hat mich gerettet" von Angèle Lieby
Erst starke Kopfschmerzen dann Koma und der schwere Weg zurück, in ein normales Leben.
Inhalt:
Erst verlässt die Protagonistin ihre Arbeitsstelle. Doch zu Hause werden ihre Kopfschmerzen nicht besser und ihr Mann bringt sie ins Krankenhaus. Doch dort gehen die Leiden erst richtig los. Erst will man ihr gar nicht helfen und dann liegt sie mit vollem Bewusstsein im Bett, kann sich nicht wehren oder bemerkbar machen und muss einiges erleben.
Als sie dann wach ist, muss sie alles komplett neu lernen. Doch auch jetzt kommt es vor, das man sie nicht ernst nimmt. Ihr steht ein schwerer Weg bevor, wenn sie ins Leben zurück will.
Der erste Satz:
„Wo bin ich?“
Der letzte Satz:
„Ja, ich gebe es gern zu: Ich bin ein Glückskind.“
Fazit:
Erst eine Zeitreise und jetzt Schicksal. Die Zusammenstellung auf meinem SuB lässt sogar mich den Kopf schütteln.
Obwohl die Lektüre zu diesem Zeitpunkt nicht gerade aufbauend war, habe ich mich daran gemacht. Die Hoffnung war, dass ich mitbekomme, wie schlecht es anderen geht. Schlechter als mir... - Nicht weiter dazu.
Es hat nicht funktioniert. Das lag zum einen daran, dass der Schreibstil nicht wirklich einfach war. Die Frau hat sich einfach so gewählt ausgedrückt, dass Unmengen an Schachtelesätzen entstanden sind. Somit war das Verstehen schon etwas anstrengend für mich und Mitgefühl hat sich leider nicht eingestellt.
Die teilweise notwendigen Fachbegriffe waren aber nicht so tragisch. Die wurden spätestens einen Satz später erklärt. Allerdings nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder. Ich habe keine Ahnung, für welches Klientel das Buch gedacht war, aber ich kam mir dann schon leicht veralbert vor.
Die Frau hat einen zweifellos schlimmen Schicksalsschlag durchlebt. Und die Zeit im Krankenhaus war sicher auch alles andere als einfach. Aber für meinen Geschmack ging es hier schon stellenweise zu sehr ins Detail. Gerade die Stellen, wenn sie sich entwürdigt gefühlt hat, haben bei mir auch ein sehr unangenehmes Kopfkino hervor gezaubert. Stellenweise habe ich mich selber in dieser Situation gewähnt. - Wenn sie mit diesem Buch „nur“ aufklären wollte, dann ist sie an diesen Stellen weit über das Ziel hinaus geschossen. Ich brauchte dann jedenfalls eine Pause vom Buch.
Ich habe für die 269 Seiten auf meinem Reader, schon extrem lang gebraucht. Es ist auf jeden Fall Stoff, den man nicht mal eben so weg liest.
Komplett überzeugt hat mich das Buch nicht. Die Ausdrucksweise habe ich als übertrieben, gestelzt empfunden. Dem entsprechend gering war dann auch der Drang, weiter zu lesen. - Der krasse Gegensatz dann die Stellen, wo sie noch auf die Tränendrüsen gezielt hat.
Ich habe keine Ahnung, ob ich das Buch weiterempfehlen soll. Denn irgendwie scheint das Schreiben nur so eine Selbsttherapie gewesen zu sein. Mich persönlich hat die Handlung leider nicht mitgenommen. - Schade!
(Auszüge des des Textes sind auch auf meiner Website und in meinem Blog zu finden.)