Cover des Buches Sternentochter (ISBN: 9783955201135)
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Rezension zu Sternentochter von Anna Valenti

Kitsch oder authentisch?

von sursulapitschi vor 10 Jahren

Rezension

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sursulapitschivor 10 Jahren
Wenn man anfängt , dieses Buch zu lesen, hat man das Gefühl, man wäre in einem Heimatfilm gelandet. Gar so herzensgut ist die süße Caroline. Brav und folgsam tut sie, was die Mutter verlangt. Auch die Sprache ist etwas altmodisch. Man fragt sich, ist das Kitsch oder authentisch?

Dann gibt es Ärger im Paradies. Caroline soll den reichen August heiraten und ihrer Familie den gesellschaftlichen Aufstieg ermöglichen. Allerdings hat sie sich mittlerweile in Georg, den Postillion verliebt.
Die Atmosphäre schwankt in Richtung"Effi Briest". Ihre Familie setzt sie unter Druck. "Die Frau ist, was der Mann ist", und deshalb sollte man lukrativ heiraten, genau wie die Mutter damals, oder Tante Thea, oder ihre Freundin Emma...Caroline denkt darüber nach und blickt dabei auch hinter die Fassade. Die hehren Vorbilder, die ihr vor Augen gehalten werden, haben ihre gesellschaftlichen Ziele wohl nicht durch Herzensgüte erreicht. Bisweilen scheint auch das abgestrebte Glück nur bei oberflächlicher Betrachtung wirklich glücklich zu machen...
Caroline wird zu Tante Thea geschickt, die es zur Kommerzienrätin geschafft hat, und macht einen kurzen Ausflug in die Welt der Oberschicht. An dieser Stelle bekommt die Geschichte einen Hauch von Cinderella auch wenn dieser Ausflug kein märchenhaftes Ende nimmt. Ein unglaublicher Cliffhanger verweist uns auf Band 2 des Buches.

"Die Sternentochter" basiert auf einer wahren Geschichte. Gab es Caroline Caspari wirklich? Auf jeden Fall könnte es sich so abgespielt haben. Auch wenn das Buch zunächst etwas kitschig anmutet, beißt man nach ein paar Kapiteln an, taucht ein in die Atmosphäre Deutschlands vor der Jahrhundertwende, erlebt spätbiedermeierlichen Standesdünkel und leidet mit.
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht und mache mich jetzt an Band 2!

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