Rezension zu Frauen, die schreiben, leben gefährlich von Bollmann Stefan
Rezension zu "Frauen, die schreiben, leben gefährlich" von Bollmann Stefan
von Shopgirl
Rezension
Shopgirlvor 15 Jahren
Stefan Bollmanns zweites Buch „Frauen, die schreiben, leben gefährlich“ soll eine kleine Hommage an das weiblichen Schriftstellertum sein. Das Vorwort von Elke Heidenreich fällt jedoch nicht so kraftvoll aus, wie beim Erstlingswerk des Autors „Frauen, die lesen, sind gefährlich" aus. Und auch die vorgestellten Schriftstellerinnen, zu denen Bollmann zu meinem Erstaunen auch Sophie Scholl zählt – Flugblätter gegen das nationalsozialistische Regime, so ehrenwert die Arbeit der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose auch war, machen meiner Ansicht nach noch keine Schriftstellerin aus – werden recht blass dargestellt. Ein Leser ohne vertiefte Kenntnisse über die vorgestellten durchaus interessanten Frauen, kann sich kaum zurecht finden und mit dem Buch etwas Sinnvolles - als die Betrachtung der netten Abbildungen und Fotografien - anfangen. Ich hätte mir gewünscht, dass man als Leser etwas in die Welt dieser Frauen eintauchen kann und über ihre schwierigen Lebensverhältnisse erfährt. Warum leben diese Frauen gefährlich? Welchen Weg mussten sie gehen, um Anerkennung für ihr Künstlertum auch von Männern zu bekommen? Allein dies würde dem Titel des Buches gerecht werden. Leider ist dies Bollmann meiner Meinung nach nicht gelungen.