Rezension
Philippine wusste, dass sie nicht mehr lange leben wird. Tief in ihren Gedanken schaut sie auf ihr Leben zurück. Hoffnungslos hatte sie sich einst in Ferdinand verliebt. Keinen anderen Mann konnte sie daher die Hand reichen. Durch Zufall sehen sie sich wieder und ihre Liebe nimmt feste Formen an. Ferdinand heiratet heimlich die Bürgerstochter. Ihre Kinder sind alle Findelkinder, denn für die Gesellschaft zählt sie nur als Geliebte des Kaisersohnes. Um ihre eigenen Kinder zu behalten, wurden sie auf der Treppe ausgesetzt, gefunden und als Findelkind anerkannt. Ihre Liaison ist vielen ein Dorn im Auge und so werden einige Mordanschläge auf sie verübt. Erst im Laufe der Jahre wurde ihre Ehe vom Papst anerkannt. Aber für Philippine ist es zu spät, denn ihre Kräfte schwinden.
Eine gute Mischung zwischen einem Krimi, einer Biografie und Naturkunde. Historisch belegt und mit viel Kräuterkunde untermauert. Jedes Kapitel beginnt mit einer Zeichnung und Erklärung einer Pflanze. Diese Pflanze findet in dem Kapitel Verwendung – egal ob als Heilmittel oder Giftpflanze. Eigentlich ist nicht sie die Forscherin, sondern ihre Mutter. Philippine führt die Aufzeichnungen nur weiter. Sie hilft ja nicht unbedingt selbst, sondern sie lässt helfen. Allerdings ist sie der damaligen Zeit weit voraus.
Die historische Liebesgeschichte kommt allerdings nicht so glaubwürdig rüber. Für eine solche Liebe, die damals alle Grenzen sprengte, fehlt einfach die Ausstrahlung einer großen Liebe. Ihr kennt alle das Gefühl, wenn man verliebt ist – mir fehlt dieses Gefühl in der Geschichte. Alles kommt so nüchtern daher, gerade wenn man an die Widerstände dieser Liebe denkt.
Ansonsten kann man das Buch gut lesen. Es ist mit viel Wissen der Heilkräuter angereichert. Historisch belegt und doch mit Fantasie geschrieben.
Das Cover zeigt ein Bildnis der jungen Frau.