Eine Geschichte über eine Frau und ihre Familie
von Scheherazade
Kurzmeinung: Eine Geschichte über eine Frau und ihre Familie. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, aber die Geschichte war zu überladen.
Rezension
Marie ist glücklich mit ihrem Mann, aber dieses Weihnachten scheint nicht so zu werden, wie sie es sich vorstellt. Denn eigentlich möchte sie ihre Eltern an ihren Gräbern besuchen, aber das ist leichter gesagt als getan. Die Gräber liegen hunderte Kilometer auseinander und ihr Mann will sie eigentlich nicht begleiten und ihren Ex kann sie schlecht fragen. Während sie also auf eine Lösung des Problems wartet, erzählt sie ihre Lebensgeschichte und die ihrer Familie.
Die Geschichte an sich fand ich etwas zu verwirrend. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass nur Ereignisse aneinander gereiht werden á la „Dann passierte das und das und das …“. Da ist zum Beispiel der Bruder Ferdinand, der in Abständen immer wieder halluziniert. Wenn er seine Tabletten nicht nimmt, bekommt er einen Schub. Da es aber so oft passierte und meist nur kurz erwähnt wurde, kann ich nicht mehr sagen, wie oft er eigentlich in einer Psychiatrie war und wie oft er sich davor gedrückt hat. Es ist also nicht viel hängen geblieben.
Genauso verhielt es sich auch mit den anderen Geschichten. Sie waren alle sehr kurz und dann kam schon etwas Neues. Es ist eben doch schwierig eine komplette Familiengeschichte (Vater, Mutter, 3 Söhne, 1 Tochter (Marie) + Ehemann) auf 240 Seiten zu quetschen. Hier währe weniger und dafür ausführlicher, für mich angenehmer gewesen.
Das Ende hat mich total geschockt. Mit so einer Wendung hatte ich überhaupt nicht gerechnet, aber wenn man rückblickend auf die Erzählung schaut, hat es sich doch angebahnt, obwohl ich es zu dieser Zeit noch nicht so recht deuten konnte. Deshalb ist das Ende für mich sehr positiv, denn ich mag solche Wendungen.
Der Erzählstil ist sehr eigen und ich brauchte eine Weile bis ich mich an ihn gewöhnt hatte. Danach hat er mir gut gefallen. Es werden nämlich die vergangenen Ereignisse mit der Jetzt-Zeit vermischt, da Marie ihre Geschichte ihrem Ehemann erzählt. Ich finde dies ist eine schöne Art eine Geschichte zu erzählen.
Insgesamt ein Buch, das einige Schwächen hat, mit einem schönen Erzählstil. Von mit gibt es 3 Sterne.