Rezension zu "Der Mann mit der Bombe" von Christian Roux
Die Grande Nation wird von der Wirtschaftskrise gebeutelt. Während die Reichen mit einem lachenden Auge aus diesem Desaster hervorgehen und weiteres Vermögen anhäufen, bricht der Mittelstand weg. Larry ist einer dieser Verlierer. Verzweifelt versucht der ehemalige Toningenieur einen neuen Job zu finden, jedoch ohne Erfolg. Frustriert, verlassen von Frau und Tochter, stellt er seine Bemühungen schließlich ein. Am absoluten Tiefpunkt angelangt, versucht er mithilfe einer Bombenattrappe eine Bank zu überfallen. Doch sein Timing ist schlecht: Zeitgleich mit ihm wollen eine Frau und ihre bewaffneten Komplizen gleichfalls die Bank ausrauben. Um sein Leben zu retten, nimmt Larry die junge Frau als Geisel und flieht mit ihr im Fahrzeug der Gangster. Die beiden raufen sich zusammen und begeben sich gemeinsam auf einen Raubzug durch Frankreich.
Christian Roux erzählt in seinem Buch vom alltäglichen Rassismus, der ausweglosen Situation der Unterschicht und der Ignoranz der Besitzenden. Fast wie nebenher zeichnet er so ein realistisches Bild der Gesellschaft unserer Nachbarn, die der unseren bestürzend ähnlich ist.
Geschliffene Dialoge und eine sich ständig weiter aufbauende Spannung zeigen deutlich, dass gute Krimis nicht nur im angloamerikanischen Raum geschrieben werden.
Fazit: Der Mann mit der Bombe ist ein lesenswertes, flüssig geschriebenes Buch, das auch nach der letzten Seite nicht aus dem Gedächtnis des Lesers verschwindet.