Cover des Buches Die tragische Historie vom Doktor Faustus (ISBN: 9783150011287)
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Rezension zu Die tragische Historie vom Doktor Faustus von Christopher Marlowe

Die Faust-Geschichte vor Goethe

von Yolande vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Der Faust-Stoff in einer frühen Bearbeitung

Rezension

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Yolandevor 7 Jahren

Fast jeder kennt Goethes Faust. Die ursprüngliche Geschichte des Doktor Johannes Faustus ist jedoch schon viel älter und wurde schon vor Goethes Zeiten in Büchern oder Schauspielen verarbeitet. Christopher Marlowe hat sich 1589 mit dem Leben und Wirken des Doktor Faustus befasst.

Hier wird Faust als Gelehrter beschrieben, der durch Langweile und falsche Freunde dem Reiz der Magie unterliegt. Die herkömmlichen Wissenschaften wie Medizin, Jura oder Theologie bieten ihm keinerlei Reize mehr und er sucht neue Herausforderungen. Er schließt einen Pakt mit Luzifer. 24 Jahre lang bekommt Faust alle Macht die er wünscht, danach übergibt er dem Teufel seine Seele. Schon unmittelbar nachdem der Vertrag mit Fausts Blut besiegelt ist, überkommen diesen Zweifel und Reue. Doch sein ihm zur Seite gestellter Begleiter Mephistopheles kann diese durch Erfüllung einiger Wünsche schnell zerstreuen. Nach Ablauf der 24 Jahre versucht Faust wieder in den Schoß Gottes zurückzukehren. Aber Luzifer und Mephistopheles bestehen auf der Einhaltung des Vertrages. Faust muss ins Fegefeuer.

Die Entstehung des Pakts und sein Vollzug nach Ablauf der Frist nehmen den Großteil dieser kleinen Geschichte ein. Dazwischen werden nur ein paar kleine Begebenheiten erzählt, in denen Faust die Mächtigen mit seinen Zauberkünsten beeindruckt oder wie er dem Papst einen Streich spielt. Das Ganze ist mit lustigen Nebenfiguren und Szenen aufgepeppt, um das Publikum des 16. und 17. Jahrhunderts gut zu unterhalten. Da viele englische Theatergruppen mit diesem, zu der damaligen Zeit sehr populären, Schauspiel durch die Lande zogen und damit auch nach Deutschland kamen, wurde der hierzulande fast vergessene Faust-Stoff wieder ins Gedächtnis gerufen.

Trotz seiner etwas altertümlichen Sprache ist das Theaterstück gut zu lesen. es werden zwar viele Hinweise auf die griechische Mythologie gegeben, aber durch die vielfältigen Hinweise im Anhang, ist alles sehr gut verständlich.

Interessant war für mich vor allem die Tatsache, dass es bereits vor Goethe Faust-Bearbeitungen gegeben hat.

Fazit: Ein nettes kleines Büchlein für zwischendurch, ich gebe 3 Sterne.

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