Cover des Buches Der Duft der Pfirsichblüte (ISBN: 9783352008245)
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Rezension zu Der Duft der Pfirsichblüte von Dagmar Trodler

Rezension zu "Der Duft der Pfirsichblüte" von Dagmar Trodler

von Manja82 vor 12 Jahren

Rezension

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Manja82vor 12 Jahren
Klappentext: London im Jahr 1812: Die junge Penelope wird mit ihrer Mutter Mary erst zum Tode verurteilt, dann ins ferne Australien verbannt. Auf der beschwerlichen Überfahrt begegnet sie dem Sträfling Liam, einem wilden Iren, der sie fasziniert. Liebt sie ihn? Sie weiß es nicht. Als das Schiff in Sydney einläuft, wird Penelope von ihrem Kind, das sie von Liam empfangen hat, und von ihrer Mutter getrennt. Nur ein deutscher Arzt kümmert sich um sie – doch wo sind ihr Kind und Mary? Und was ist mit Liam geschehen? Meine Meinung: London im Jahr 1812. Nachdem Mary MacFadden eine Abtreibung misslingt, wird sie zuerst zum Tode verurteilt und dann schließlich nach Australien verbannt. Penelope, ihre Tochter, geht mit ihr mit. Die Überfahrt mit dem Schiff wird für sie beide zur reinsten Tortur. Mary erwirbt sich während der Fahrt den Respekt der Aufseher und wird weitestgehend in Ruhe gelassen. Penelope allerdings begeht einen Fehler und wird von einem irischen Sträfling geschwängert. Irgendwie ist Penelope von Liam fasziniert aber ob sie ihn liebt weiß sie nicht. Noch auf dem Schiff bringt Penelope eine Tochter zur Welt. Beim Anlegen in Sydney kommt es allerdings zu einer Katastrophe auf dem Schiff und Penelope wird von ihrer Tochter und von ihrer Mutter getrennt. Nun steht sie alleine da. Nur ein deutscher Arzt, Bernhard Kreuz, kümmert sich um sie und schnell wird Penelope klar, er empfindet mehr für sie. Doch was passiert, wenn sie Liam wiedersieht? Und was ist mit ihrer Tochter und ihrer Mutter geschehen? In „Der Duft der Pfirsichblüte“ von Dagmar Trodler wird man als Leser in eine längst vergangene, grausame Zeit entführt. Die Protagonisten Mary und Penelope MacFadden leben im armen Viertel von London. Beide arbeiten hart um zu Überleben. Penelope ist jung und naiv. Sie lebt meist gedankenlos in den Tag. Sie arbeitet als Flickennäherin bzw. als Spitzenhäklerin und wenn sie ihre Arbeit gut in den vornehmeren Häusern verrichtet braucht sie keinen Hunger zu leiden und es geht ihr gut. Dies ändert sich allerdings auf der Überfahrt nach Sydney. Hier lernt Penelope noch schlimmere Zustände kennen als sie sie vom Armenviertel in London gewohnt ist. Ihr Gemütszustand ändert sich, sie wird zunehmend deprimierter und lustloser. Durch Liam wird Penelope, die sich weder mit Sex noch mit Kindern auskennt, schwanger und wird so gezwungen erwachsen zu werden. Ihre Mutter Mary hält stets eine schützende Hand über Penelope aber auch sie kann nicht verhindern, dass sie sich auf Liam einlässt. Tief im Inneren macht Mary sich schwere Vorwürfe, dass sie sich auf die verhängnisvolle Abtreibung eingelassen hat. Dadurch nahm ja alles erst seinen Lauf. Beide Frauen hat Dagmar Trodler sehr gut dargestellt. Von Mary bekommt man als Leser zwar im Handlungsverlauf recht wenig zu lesen, da sich das Geschehen zunehmend auf Penelope konzentriert, aber dennoch hat Mary ihren festen Platz im Buch. Penelope selber kommt sehr authentisch und glaubwürdig rüber. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr eindringlich. Teilweise schreibt sie auch schonungslos, man kann die grausame und bedrückende Stimmung regelrecht greifen. Dadurch und auch durch die realistische Beschreibung von Armut und Ausbeutung ist der Roman aber recht schwer zu lesen. Die Handlung selber ist trotzdem spannend gehalten und fesselt den Leser ans Buch. Das Ende wiederum ist nicht kitschig und hat mich versöhnlich gestimmt. Fazit: „Der Duft der Pfirsichblüte“ von Dagmar Trodler ist trotz der schwierigen Zeit, in der das Geschehen angesiedelt ist, ein toller Roman. Die Protagonisten sind glaubwürdig und die Handlung ist so realistisch dargestellt, dass ich schon froh bin heute zu leben und nicht damals.
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