Rezension zu All Other Nights von Dara Horn
Rezension zu "All Other Nights" von Dara Horn
von walli007
Rezension
walli007vor 14 Jahren
The Escape Artist Jacob Rappaport haut mit 19 Jahren von zu hause ab, weil seine Eltern ihn mit der leicht debilen Tochter eines Geschäftspartners verheiraten wollen. Er tritt in die Nordstaatenarmee ein, es herrscht Bürgerkrieg. Schon bald finden seine Vorgesetzten heraus, aus welchem Haus er kommt. Um sich seiner Loyalität zu versichern zwingen sie ihn, für sie als Spion in die Südstaaten zu gehen. Dort soll er seinen Onkel vergiften, den sie selber als Spion verdächtigen. Jacob findet schnell heraus, dass an dem Verdacht was dran ist. Schon kurz darauf schlittert er in sein zweites Spionage-Abenteuer, das das Abenteuer seines Lebens werden soll. Nun soll er im Auftrag der Politik nämlich heiraten, wobei er in die etwas abgedrehte und sehr unkonventionelle Familie Levy aufgenommen werden soll. Die Beschreibung klingt jetzt lustiger als das Buch eigentlich ist. Nein lustig ist es nicht, eher werden aberwitzige Begebenheiten beschrieben, deren Wurzeln durchaus in Reichweite der bekannten geschichtlichen Wahrheit liegen. Das Buch gibt eine ganz andere Sicht auf den amerikanischen Bürgerkrieg als zum Beispiel "Vom Winde verweht". Gerade das machte die Erzählung für mich sehr lesenswert. Jeder spioniert gegen jeden, jeder ist jemandem verpflichtet. Manchmal ist es doch sehr erstaunlich, wo die Sympathien der Protagonisten liegen und was die Familienmitglieder alles nicht voneinander wissen. Und zwar nicht selbstverständlich, aber doch zu des weiblichen Lesers Freude und Erbauung, bietet das Buch eine tragikkomische Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen, die nach einer Verfilmung schmachten lässt. Ein wunderbar ungewöhnliches Buch von einer jungen Autorin, die sich eines für mich sehr interessanten Themas angenommen hat.