Der zweite Fall für Gustav von Karoly und Rudi Kasper
von Bellis-Perennis
Kurzmeinung: Privatdetektiv Gustav von Karoly ermittelt wieder und nimmt dabei die Attitüden des (Hoch)adels ein wenig auf die Schaufel.
Rezension
Edith Kneifl entführt die Leser in das Jahr 1898 nach Wien.
Inhalt:
Ganz Österreich-Ungarn ist schockiert als die Nachricht von der Ermordung der Kaiserin/Königin Elisabeth durch den Anarchisten Lucheni bekannt wird. Obwohl die Monarchin schon jahrelang nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden ist, ist der Andrang zu den Begräbnisfeierlichkeiten riesengroß.
Auch Privatermittler Gustav von KAroly, seine Tante Vera und Patenkind Dorothea Palme mischen sich unter die Schaulustigen.
Doch dann wird die Hauptstadt von einer Mordserie an Frauen erschüttert.
Die Journaille schreibt bereits vom "Ripper von Wien". Rudi Kasper, Polizei-Oberkommissär, hat alle Hände voll zu tun. Schnell sind ein Gärntner und ein Tierwärter aus dem SChonbrunner Zoo als Tatverdächtige ausgemacht und inhaftiert.
Doch ist einer der beiden wirklich der Mörder? Die Mordserie geht nämlich weiter.
Gemeinsam untersuchen die Schulfreund Gustav und Rudi die Mordfälle. Was haben die Ermordeten gemeinsam?
Die auffallende Ähnlichkeit mit der toten Kaiserin und die Tatsache, dass die getöteten Frauen dem Hochadel angehörten und eine unglückliche Ehe führten, stechen den beiden recht bald ins Auge. Ungewöhnlich auch die Orte der Verbrechen, die eigentlich nur den Angehörigen des Kaiserhauses zugänglich sind.
Ist etwa ein Angehöriger des Kaiserhauses der Mörder?
Erzählstil/Spannung:
Edith Kneifl präsentiert ihren Lesern wieder einen treffenden Einblick in die Adelskreise um 1900. Sie lässt Gustav von Karoly und seine weibliche Verwandschaft einen kritischen Bllick auf das längst überholte, feudale System werfen. Ein paar böse Spitze gegen die Dekadenz des Adels dürfen auch nicht fehlen.
Fazit:
Mit diesem 2. Fall für Gustav von Karoly und Rudi Kasper ist der autorin wieder ein Stück lebendiger Geschichte gelungen, in dem auch der Humor nicht zu kurz kommt.