Cover des Buches Sarum (ISBN: 9783426629598)
Karin_Kehrers avatar
Rezension zu Sarum von Edward Rutherfurd

Mehrere tausend Jahre Geschichte

von Karin_Kehrer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Umfangreiches, etwas trockenes Werk zur Geschichte von Salisbury

Rezension

Karin_Kehrers avatar
Karin_Kehrervor 8 Jahren

7500 v.Chr.: Der Urmensch Hwll macht sich mit seiner Gefährtin Akun und seinen Kindern in den Süden auf, um eine neue Ansiedlung zu gründen.
Diese Siedlung wird Sarum heißen, aus dem später Salisbury wird. Dort entsteht auch der berühmteste Steinkreis der Welt, Stonehenge.
In römischer Zeit nennt man die befestigte Anlage Sorviodunum.
Später entsteht die Kathedrale mit dem höchsten Kirchturm Englands und Sarum erlangt Bedeutung durch die Herstellung von Tuch.
Der Bogen spannt sich bis zum Jahr 1985, als der Prince of Wales Salisbury besuchte.

Dieser Roman um die Geschichte von Sarum, dem heutigen Salisbury, umfasst tatsächlich eine gewaltige Spanne. Von der Urzeit bis in das 20. Jahrhundert erstreckt sich die Geschichte des idyllischen Städtchens, dessen Bild von der gewaltigen Kathedrale dominiert wird. Die alte Festung Sarum ist ebenso wie Stonehenge Anziehungspunkt für Touristen. Da ich selbst Stonehenge und Salisbury besucht habe, war ich natürlich an diesem Roman interessiert.
Neben den historischen Eckdaten und Vorkommnissen werden auch die Geschichten der verschiedenen (fiktiven) Familienzweige dokumentiert. Ein Stammbaum am Beginn des Buches dient zur besseren Übersicht.
Alleine schon der Umfang des Romans mit beinahe eintausend Seiten erfordert Geduld vom Leser. Der schier unübersehbare Zeitrahmen der Handlung von mehreren tausend Jahren tut ein Übriges, dass man dieses Buch nicht so schnell durchliest.
Meines Erachtens wollte der Autor hier allerdings ein wenig zu viel. Denn obwohl es ja eigentlich um die Entwicklung von Sarum/Salisbury geht, werden in den einzelnen Epochen auch weltgeschichtliche Ereignisse, die eigentlich wenig oder keinen Einfluss auf das Geschehen dort hatten, akribisch geschildert. Das reicht von Intrigen im antiken Rom bis über die Seeschlacht von Trafalgar und dem D-Day im Zweiten Weltkrieg. Und das teilweise in einem sehr trockenen, schulmeisterlichen Stil.
Die einzelnen Figuren in diesem schier unübersehbaren Reigen bleiben eher blass, es sind auch zu viele, um sich mit einer von ihnen näher befassen zu können. Einzige Hilfe ist oft nur die Namensgleichheit bzw. -ähnlichkeit, um die Personen zumindest den Familien zuordnen zu können.
Ärgerlich in meiner Ausgabe außerdem, dass die Seiten 321 – 352 fehlen, die Seiten 355 – 384 aber doppelt sind.

Fazit: Als Roman eher trocken geraten, als Werk über die Geschichte von Salisbury abschnittsweise ganz brauchbar, wenn man sich für diese Gegend interessiert.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks