Rezension zu "Alles ist Dada" von Fernando González Viñas
Emmy Ball-Hennings hat gemeinsam mit ihrem Mann, Hugo Ball, 1916 in Zürich das Cabaret Voltaire gegründet. Es bestand nur ein paar wenige Monate, jedoch war das ausreichend um den Grundstein für die Dada-Kunst zu legen. Wie jedoch so oft, wenn Frauen einen großen Beitrag leisten, wird das leicht vergessen, unter den Tisch gekehrt und die Männer schmücken sich mit diesen Federn. Diese Graphic Novel erinnert an Emmy Ball-Hennings und ihre Beträge.
Emmy Hemmings hatte kein einfaches Leben. Sie beschloss, nach dem Tod ihres Vaters 1901, Schauspielerin zu werden. Sie tourte durch Deutschland, war ein gefeierter Star und Muse vieler namhafter Künstler. Es gab aber auch Zeiten, da war das Geld knapp und sie musste dafür das Bett mit Männern teilen, aber auch ihre Morphium- und Äthersucht war kostspielig.
Als der Erste Weltkrieg in Europa ausbrach, floh sie mit ihrem Freund Hugo Ball in die Schweiz. Dort versuchten sie der Literatur und Kunst einen Rahmen zu geben und gründeten das Cabarett Voltaire. Jene Kunst, die dort gezeigt wurde, wurde als Dada bezeichnet. Sie passte in kein bis dahin gekanntes Schema. Diese Kunst sollte provozieren, exzentrisch sein und musste nicht unbedingt gefallen.
Die Graphic Novel ist nur in schwarz-weiß, wie mit Bleistift gezeichnet. Es ist ein sehr nüchterner und klarer Zeichenstil und lebt vor allem davon, dass Gesichtsausdrücke die Stimmung in dem Buch spiegeln und diese ist oft sehr düster.
Für mich war das eine so interessante Lektüre, ich habe so viel Neues erfahren und lernte eine großartige, starke Frau kennen.