Cover des Buches Das Mädchen aus den Wäldern (ISBN: B00CTUWJXU)
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Rezension zu Das Mädchen aus den Wäldern von Fina Sturm

Ein wunderschönes Märchen für einen kalten Winterabend bei Kerzenschein und einer heißen Tasse Kakao

von MissMisanthropie vor 10 Jahren

Rezension

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MissMisanthropievor 10 Jahren
Nicht nur verzaubert von dem schönen Buchcover, sondern auch weil mir schon das vorherige Buch der Autorin so gut gefallen hat, landete auch dieses alsbald auf meinem Bücherstapel.

Reeva, bereits in jungen Jahren aus ihrem Heimatdorf verstoßen, wird von der Heilerin Enva auf und in Lehre genommen. Enva ist überzeugt, dass Reeva genauso wie sie eine Seherin ist und zur Heilerin geboren wurde. Zwei Gaben, mit denen beide vorsichtig umgehen müssen, landete man doch zu ihren Lebezeiten noch recht schnell als Hexe verschrien auf dem Scheiterhaufen. Schlussendlich ist es auch ihre Gabe, die zu ihrer Verfolgung und damit zum Tod Envas führt.
Von nun an auf sich alleine gestellt, führt es das Mädchen nach einiger Zeit raus aus den Wald und in die große Stadt. Dort schafft sie es dem Thronfolger das Leben zu retten, der sie daraufhin als Gesellschafterin ernennt. Reeva sieht sich nun dem Zwiespalt zwischen dem ihr verhassten Leben in prunkvoller Gefangenschaft und der sich langsam und zart knüpfenden Freundschaft zwischen ihr und dem Prinzen gegenüber. Doch ihre Visionen bringen sie erneut in Schwierigkeiten.
In dem sie von ihnen erzählen muss, um das Leben vieler retten zu können, bringt sie ihr eigenes erneut in Gefahr.

Noch vor dem Lesen erfolgte ein ernüchternder Blick auf die Seitenzahl. So wenig? Und auch während des Lesens bekommt man mit jeder weiteren Seitenzahl irgendwie Beklemmungen, weil es sich immer mehr dem Ende der Seiten endet. Wie soll der Rest der Geschichte auf die paar Seiten passen?

Das Buch ist alles andere als langatmig geschrieben. Ganz leise kommt es daher und führt einen auf eine traurige, aber doch auch wunderschöne Reise. Man lebt förmlich das Leben mit Reeva im Wald und erfreut sich an den kleinen Momenten, die ins Herz gehen und tief berühren.

Auch die Figuren, allen voran Reeva wachsen einem ans Herz. Sie sind gut gezeichnet und man fühlt mit ihnen.
Leider trifft das nicht ganz auf alle zu. Der Prinz bleibt für mich bis zum Schluss relativ platt und so wirklich blickt man nicht hinter seinen Charakter. Das tut dem Buch letztendlich aber keinen allzugroßen Abbruch.

Seine größte Schwäche seh ich leider in dem Ende.
Irgendwann war nach den wenigen Seiten halt doch eben einfach schluss. Da macht Reeva gefühlt noch mal auf den letzten "zwei Seiten" eine Weltreise und dann ist einfach ... aus.
So wirklich hat es nicht überzeugt. Enthält das Buch eine sehr leise und angenehme Grundstimmung, wirkt das Ende wie ein Paukenschlag, obwohl nichts actionreiches oder dergleichen passiert. Die Stille hinter dem letzten Wort ist einfach so laut, dass man das leise angenehme Flüstern der Worte auf den vielen Seiten zuvor vermisst.
Dafür aber nur einen einzigen Punkt Abzug - der Rest hat sich dafür einfach zu sehr ins Herz geschlichen.

Ein wunderschönes Märchen für einen kalten Winterabend bei Kerzenschein und einer heißen Tasse Kakao!
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