Rezension zu "Ein kleines Ja und ein großes Nein" von George Grosz
Ein kleines Ja und ein großes Nein
George Grosz ist für mich einer der ganz großen Maler und Zeichner des 20. Jahrhunderts und der politische bildende Künstler seiner Zeit.
Zugegeben, seine literarischen Fähigkeiten bleiben weit hinter seinen bildnerischen zurück, doch schreibt er flüssig und weiß es durchaus, die Schilderung seiner Erlebnisse mit dem ihm eigenen Humor und der Scharfzüngigkeit zu würzen, die auch in seinem zeichnerischen Werk zum Ausdruck kommt.
Das Buch bringt uns nicht nur seine Biographie nahe, sondern ist gespickt mit einer Fülle überaus interessanter Details über Kunst, Künstler und das gesellschaftliche Leben der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Da er diese Autobiographie überwiegend aus der Erinnerung und nicht anhand von Tagebuch- oder ähnlichen Aufzeichnungen geschrieben hat, lernen wir leider nicht alle Einzelheiten seines Lebens kennen.
Doch für den, der das bildnerisches Werk von Grosz kennt, ist dieses Buch eine unglaubliche Bereicherung und in Anbetracht der Tatsache, daß in der Regel Menschen, die großes Talent zum Zeichnen und Malen besitzen, das Talent oder die Lust zum Schreiben fehlt, muß man hier Grosz ein ganz dickes Lob aussprechen.
Ich empfehle jedoch, das Buch in der gebundenen Ausgabe zu lesen. Trotz gleichen Inhalts ist der Genuß doch ein anderer.