Rezension
Olaf Henkel war Manager bei IBM, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sowie Präsident der Leibnitz-Gemeinschaft. Joachim Starbatty ist ein deutscher Ökonom und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Tübingen.
Unsere Kanzlerin und die politische Elite leiden an einem Helfersyndrom, dessen Auswirkungen Deutschland im Endeffekt schaden, denn es kann nicht im Alleingang die Probleme der Welt lösen - und: warum der Euro scheitern muss, das sind die Hauptanliegen, die die beiden Autoren antreiben und die ihre Ansichten dazu an zahlreichen Beispielen sachlich belegen. Als Abgeordnete im Europäischen Parlament erhalten sie tiefgreifende Einblicke in dessen Handlungsfähigkeit und der teilweise irrwitzigen Beschlüsse, die dort gefasst werden.
Das Buch lässt den Leser sehr nachdenklich zurück. Kann das alles, was darin beschrieben wird, wirklich stimmen?
Beim nachgoogeln entdeckte ich, dass Henkel und Starbatty Mitglieder der Partei AfD waren und nach der Wahl von Frauke Petry aus der Partei austraten. Sie sind nun Mitglieder der von Bernd Lucke gegründeten Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa).
Also nur eine politische Abrechnung mit den ungeliebten Gegenspielern? Nein, ich denke, diese Einstellung wird der doch sehr sachlichen und hochinteressanten Darstellung der Verhältnisse in Deutschland nicht gerecht.
Erstrebenswert wäre es, da stimme ich den Autoren zu, wenn wir wie in der Schweiz über Volksabstimmungen mitentscheiden könnten. Denn dann gäbe es im Vorfeld intensive Informationen von allen Seiten, sodass der Bürger die Zusammenhänge versteht und sich eine eigene fundierte Meinung bilden kann.
Ich jedenfalls habe beim Lesen dieses Buches gemerkt, wie wenig ich über die vorgestellten Themen weiß und dass ich, um mitreden zu können, viel mehr Informationen bräuchte.