Rezension zu Das italienische Mädchen von Iris Murdoch
Eine besondere Atmosphäre...
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Meine erste Begegnung mit einer der führenden Autorinnen psychologischer Gegenwartsromane...und ich bin begeistert! Dieses Buch, bereits 1964 erschienen, erzählt auf vielschichtige Weise von einem Landsitz im nördlichen England, einer kürzlich verstorbenen, recht tyrannischen Mutter und ihren zwei gänzlich unterschiedlichen Söhnen. Diese Konstellation, zu der auch die Gattin und die Tochter des einen Bruders sowie ein dort lebendes Geschwisterpärchen zählen, wird komplettiert durch ein italienisches Kindermädchen, welches die beiden Brüder seinerzeit betreut hatte und aus alter Tradition immer noch dort wohnt...und im Verlauf der Geschichte eine besondere Rolle spielt.
Die dann folgenden Ereignisse werden von Murdoch (in Ich-Form) in einer kunstvollen, aber höchst lesbaren Sprache berichtet, mit überraschenden Wendungen und großer psychologischer Tiefe. Auch philosophische Sätze klingen an; man merkt deutlich, das Murdoch Philosophie studiert und sogar bei Wittgenstein promoviert hat.
Oftmals sind auch (jedenfalls für mich) fast märchenhafte Züge zu bemerken, vor allem, wenn die Story sich in den nahe beim Landsitz gelegenen Wald verlagert...die Landschaftsbeschreibungen der Schriftstellerin haben dann eine beinahe übersinnliche Atmosphäre, was sich auch in einigen Kapitelüberschriften niederschlägt, z. B. Kapitel 17: 'Edmund im Märchenwald'.
Ich freue mich bereits auf weitere Romane der Autorin, die noch um einiges berühmter sind als "Das italienische Mädchen"...aber auch dieses zeigt bereits eine stilistisch hervorragende Erzählerin.
Fazit: Atmosphärische Familiengeschichte mit psychologischen Feinheiten und interessanten Wendungen in der Handlung. Für Freunde der anspruchsvolleren angelsächsischen Literatur auf jeden Fall empfehlenswert.
Die dann folgenden Ereignisse werden von Murdoch (in Ich-Form) in einer kunstvollen, aber höchst lesbaren Sprache berichtet, mit überraschenden Wendungen und großer psychologischer Tiefe. Auch philosophische Sätze klingen an; man merkt deutlich, das Murdoch Philosophie studiert und sogar bei Wittgenstein promoviert hat.
Oftmals sind auch (jedenfalls für mich) fast märchenhafte Züge zu bemerken, vor allem, wenn die Story sich in den nahe beim Landsitz gelegenen Wald verlagert...die Landschaftsbeschreibungen der Schriftstellerin haben dann eine beinahe übersinnliche Atmosphäre, was sich auch in einigen Kapitelüberschriften niederschlägt, z. B. Kapitel 17: 'Edmund im Märchenwald'.
Ich freue mich bereits auf weitere Romane der Autorin, die noch um einiges berühmter sind als "Das italienische Mädchen"...aber auch dieses zeigt bereits eine stilistisch hervorragende Erzählerin.
Fazit: Atmosphärische Familiengeschichte mit psychologischen Feinheiten und interessanten Wendungen in der Handlung. Für Freunde der anspruchsvolleren angelsächsischen Literatur auf jeden Fall empfehlenswert.