Rezension zu Die Gräfin der Wölfe von Isabella Falk
Rezension zu "Die Gräfin der Wölfe" von Isabella Falk
von scarlett59
Rezension
scarlett59vor 11 Jahren
Schon der Prolog hat die damalige Zeit mit all ihren Ängsten und dem herrschenden Aberglauben sehr lebendig gemacht. Die Geschichte an sich schien für mich anfangs nichts mit dem Prolog zu tun zu haben, was sich im weiteren Verlauf jedoch nach und nach erklärte. Ich bin vom Anfang an gut in die (an eine wahre Begebenheit angelehnte) Geschichte reingekommen. Es wurde ein schöner Spannungsbogen aufgebaut, da zu Beginn einige Handlungen auf Ereignisse Bezug nehmen, die „vorher“ passiert sind. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, wodurch ich lange gespannt der Auflösung entgegenfieberte. Trotz der Vielzahl der in größeren Abständen immer mal wieder erwähnten Charaktere konnte ich der Story gut folgen. Es hat für mich den Lesefluß nicht beeinträchtigt, da die Hauptpersonen stets präsent waren und die Geschichte getragen haben. Hier haben sich für mich recht schnell Sympathie und Ablehnung ergeben, die sich auch bis zum Ende kaum geändert haben. Der Schreibstil hat mir sehr gelegen; detailliert genug, um die damalige Zeit vor meinem inneren Auge auferstehen zu lassen; aber nie zu belehrend oder weitschweifig, um die Geschichte zu zerstören. Mir hat das Buch sehr gut gefallen: Ich habe mit der Protagonistin mitgelitten und war erschüttert über die damals üblichen durch Aberglauben bedingten Vorgehensweisen und wie schnell ein Mensch in Verruf gekommen ist. Ich fand auch den Stand der medizinischen Kenntnisse von seinerzeit gut recherchiert. Lediglich das Ende war für mich in Bezug auf die Länge und den Zeitverlauf im Verhältnis zum übrigen Roman zu kurzgefaßt.