Cover des Buches Tagebuch der Apokalypse (ISBN: 9783453527935)
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Rezension zu Tagebuch der Apokalypse von J.L. Bourne

"Tagebuch der Apokalypse" von J.L. Bourne

von Jacynthe vor 9 Jahren

Rezension

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Jacynthevor 9 Jahren

Inhalt


Ein Virus rafft die Bewohner der USA und vermutlich der ganzen Welt innerhalb weniger Tage dahin und lässt die Toten kurz darauf wieder auferstehen. Auf der Suche nach Fleisch streifen sie durch das zerstörte Land, weshalb die wenigen immer auf der Hut sein müssen. Ein Marine-Offizier führt Tagebuch und beschreibt seinen Überlebnskampf im postapokalyptischen Amerika.


Meine Meinung


Dieses Buch habe ich Ende 2012 schon einmal gelesen (hier gehts zur Rezension von damals) und war nicht sehr begeistert. Beim wiederholten Lesen habe ich jetzt gemerkt, wie sehr sich Meinungen über die Jahre verändern, Geschmäcker sich wandeln können. Denn jetzt fällt mein Urteil über den Roman weitaus besser aus und ich habe sogar beide Folgebände gelesen, was ich mir damals nicht vorstellen konnte.

Meine Rezension von damals ist ziemlich nichtssagend und ich bin froh, dass ich mich in dieser Hinsicht merklich weiterentwickelt habe. Ganz eindeutig hat mich aber der militärische Aspekt gestört, die Beschreibung der Waffen und Fahr- bzw. Flugzeuge war mir zu detailliert und ich empfand sie als unnötig. Heute finde ich, dass gerade das den Roman zu etwas Besonderem macht. Der Autor ist selbst Offizier der US-Marine, genau wie sein Protagonist, und Insiderwissen macht diesen besonders authentisch und einzigartig. Fans von militärischen Geräten aller Art kommen so außerdem in besonderem Maße auf ihre Kosten.

Ich persönlich mag es, wie ihr vielleicht wisst, gerne, wenn das in Zombie-Romanen Beschriebene mir selbst passieren könnte. In dieser Hinsicht ist das Buch natürlich nicht optimal, denn ich habe keinerlei Verbindung zum Militär. Auf besondere Waffen, Flugzeuge oder Schutzbunker müsste ich daher im Ernstfall verzichten. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt, denn der Protagonist bleibt nicht alleine, sondern trifft nach und nach auf andere Überlebende - Zivilisten, die sich trotz mangelnder militärischer Kenntnisse wacker schlagen. Dabei ist es nicht so, dass der Protagonist der unfehlbare Held ist. Auch er ist nicht perfekt, macht Fehler und ist auf seine Mitstreiter angewiesen. Das macht ihn sehr sympathisch und hebt auch die anderen Charaktere hervor, obwohl es die Form des Tagebuchs mit sich bringt, dass stets aus der Sicht des Protagonisten geschrieben wird.

Ein Zombie-Roman in Form eines Tagebuches ist besonders und hat definitiv Charme. Andererseits hat es den Nachteil, dass der Leser genau weiß, dass der Protagonist das beschriebene überlebt hat, denn sonst könnte er ja nicht rückblickend davon erzählen. Trotzdem hat Bourne es geschafft, Spannung in das Buch zu bringen und diese auch zu halten. Denn nur weil er einen Zwischenfall überlebt hat, heißt das ja nicht, dass seine Mitkämpfer ebenfalls noch am Leben sind...

Ich vergebe 4 von 5 Wolken und bin froh, dass ich dem Buch noch eine Chance gegeben habe. Es ist wirklich gut, Bücher von Zeit zu Zeit nochmal zu lessen, den Ansichten können sich ändern.
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